Anwohner melden Schüsse der Polizei
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In Allmendingen bei Thun:Polizei-Einsatz wegen möglichen Schüssen

«Wurde einer anderen Behörde zugeführt»
Thuner Flammenwerfer-Nachbar nicht mehr in Obhut der Polizei

Schwer bewaffnete Einsatzkräfte standen am Montag in Thun im Einsatz. Auslöser war wieder einmal Erwin Jaussi, der schlimmste Nachbar der Schweiz. Er befindet sich nun in Obhut der Behörden. Die Polizei untersucht zudem eine Schussabgabe.
Publiziert: 01.04.2019 um 15:09 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2019 um 12:41 Uhr
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Die Polizei musste am Montag in Thun BE ausrücken.
Foto: zVg

In Allmendingen bei Thun war nach 14 Uhr ein grosser Polizeieinsatz im Gang. «Hier sind Polizisten mit Maschinenpistolen und Schutzwesten», sagte ein BLICK-Leserreporter, der die ungewöhnlichen Szenen beobachtete. Die Einsatzkräfte würden sich zwischen Häusern und Vorgärten hindurch bewegen. Andere Augenzeugen wollen gar einen lauten Knall gehört haben.

Grund für den Aufmarsch der Polizisten war wieder einmal ein alter Bekannter: Der 77-jährige Erwin Jaussi.

Seit Jahren tobt der Streit mit den Nachbarn

Seit neun Jahren bekämpft Jaussi seinen Nachbarn Rolf Christmann (51) – im wahrsten Sinne des Wortes – bis aufs Blut. Im Mittelpunkt des Konflikts ist der kleine Weg zwischen der Allmendingenstrasse 14 und 14b. Diesen muss Christmann nehmen, um in seinen gemieteten Garten zu gelangen. Das allerdings passt Erwin Jaussi überhaupt nicht. «Ich habe Sondernutzungsrechte. Herr Christmann hat dort nichts verloren», sagte der Senior noch vor rund drei Monaten im BLICK.

77-Jähriger mit Flammenwerfer-Attacke gegen Nachbarn
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Bizarrer Nachbarschaftsstreit:77-Jähriger mit Flammenwerfer-Attacke gegen Nachbarn

Im Kleinkrieg mit seinem Nachbarn schreckt Jaussi offenbar vor gar nichts zurück. «Er bespritzt mich mit dem Wasserschlauch. Er demontiert das Gartentor. Er bewirft mich mit Petarden. Er sprüht mit Pfefferspray. Und einmal zückte er einen selbstgebastelten Flammenwerfer», beklagte sich Christmann. Und nun?

«Ich habe den Polizeieinsatz natürlich auch mitbekommen. Aber diesmal hat es nichts mit mir zu tun», gibt Rolf Christmann auf Anfrage an. Die Polizisten würden sich jedoch unmittelbar beim Haus von Jaussi befinden. «Er war im Garten und hat die Polizisten gesehen, dann hat er sich in seinem Haus verschanzt.»

Jaussi nicht mehr in Obhut der Polizei

Kurz nach 17 Uhr gibt die Kantonspolizei Bern dann Entwarnung: «Ein Mann und eine Frau wurden mitgenommen und befinden sich in Räumlichkeiten der Polizei.» Hintergrund des Einsatzes sei ein Notruf, der gegen Mittag abgesetzt wurde: «Jemand gab an, es seien Schüsse gefallen.»

Weil die Situation vor Ort unklar gewesen sei, habe man sich dann entschieden, mit einem grossen Aufgebot auszurücken. Dass man mit Jaussi keinen Kontakt herstellen konnte, hat die Situation zusätzlich verschärft.

Am Tag nach dem Grosseinsatz gibt es aber weiterhin keine Anzeichen dafür, dass ein Anwohner Quartier tatsächlich von einer Waffe gebraucht gemacht hat, wie die Berner Kantonspolizei auf Nachfrage mitteilt. Ein Schuss wurde aber tatsächlich abgegeben – und zwar später von einem Polizisten. Dieser habe am Ende des Einsatzes während der ordnungsgemässen Entladekontrolle den Abzug betätigt. Dabei löste sich ein Schuss aus einer Maschinenpistole. «Das Projektil drang dabei in die Bodenschwelle eines unmittelbar daneben abgestellten, leeren Dienstfahrzeuges», heisst es in einer Mitteilung. Der Vorfall wird nun genauer untersucht. Weder beim gesamten Einsatz, noch bei der Schussabgabe durch den Polizisten wurde jemand verletzt.

Jaussi ist mittlerweile nicht mehr in Obhut der Polizei. «Der Mann und die Frau wurden einer anderen Behörde zugeführt», sagt Polizeisprecher Christoph Gnägi. Welche Institution das ist, wolle man nicht sagen. (sac/cat)

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