Sie sind Tag und Nacht an der frischen Luft, können sich im Dreck suhlen: Eigentlich geht es den rund 1000 Schweinen in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Witzwil saugut.
Doch seit zwei Jahren wird die Schweine-Idylle gestört: Füchse reissen Ferkel – teilweise direkt nach der Geburt. Allein dieses Jahr wurden schon bis zu 50 Baby-Schweine getötet, wie die «Bauernzeitung» berichtet.
Muttersau kann sich kaum wehren
Die Füchse schlagen speziell während der Geburt zu. Dann ist die Muttersau abgelenkt, kann sich nur schlecht wehren – und die Ferkel sind den Füchsen hilflos ausgesetzt. Dass weiss auch Witzwil-Betriebsleiter Alfred Burri. Aber: «Eine permanente Überwachung während der Geburtsphase ist für uns auf dem weitläufigen Gelände nicht leistbar», sagt er zur «Bauernzeitung.»
Deswegen werde nun ein weiterer Elektrozaun aufgestellt, um die Schweinchen zu schützen. Das Gehege wird zwar bereits durch ein Knotengitter und einen Elektrozaun abgeschirmt. Doch das reicht nicht. Die Füchse graben sich einfach unten durch.
Hühnerzucht musste schon eingestellt werden
«Die Justizvollzugsanstalt Witzwil, als grösster Landwirtschaftsbetrieb der Schweiz, liegt in einem der bedeutendsten Natur- und Landschaftsschutzgebiete der Schweiz. Dadurch entstehen natürlicherweise Interessenkonflikte, mit denen es umzugehen gilt», sagt Witzwil-Direktor Hans-Rudolf Schwarz zu BLICK.
Denn schon einmal musste sich das Gefängnis mit einem Fuchsproblem rumschlagen. Vor mehreren Jahren wurden neben den Schweinen auch Hühner gehalten. Doch die Hühnerzucht musste eingestellt werden. Zu oft kam es zu Fuchsüberfällen. Dass deswegen auch die Schweinezucht aufgegeben werden muss, steht derzeit noch nicht zur Diskussion. (jmh)