Der Moossee nördlich von Bern: 1,1 Kilometer lang, 21,1 Meter tief – klein, fein und tiefblau. Hier durfte sich für knapp drei Jahre ein Stör austoben. Jetzt ist das Tier wieder «daheim»: in der Fischzucht von Moosseedorf BE.
«Zu zweit fingen ihn Sandro und ein Kollege und brachten ihn wieder in die Zucht», erzählt BLICK-Leserin Anita Witschi (48), die Mutter von Sandro.
Stolz posiert der junge Fischer mit dem Fang. «Dabei schwimmen im See Hechte und Karpfen, die sind doppelt so lang und fünf Mal so schwer», sagt Fischzüchter Robert Bachofner (48).
Wie kam der Stör überhaupt in den Moossee?
Bachofner: «Wir haben alle paar Jahre Hochwasser. Manchmal spült es dabei Fische aus dem Zuchtbereich in den See. Letztmals eben vor gut drei Jahren.»
Und jetzt? «Entweder ich finde einen Käufer für den Stör, oder ich schlachte ihn in ein paar Jahren selber. Das ist besser als Kalbfleisch.»
Kaviar, der auch vom Stör kommt, hält Züchter Bachofner für «Schickimicki-Zeug»: «Doch dafür wird die ganze Art ausgerottet.» Fischer Sandro kriegt als Finderlohn für den Stör also keinen Kaviar, sondern einen Gutschein: für ein schickes Essen im Restaurant Seerose am Moossee.