Wegen Mordes steht Abraham D.* (46) seit heute vor dem Regionalgericht in Bern. Er soll im Juli 2013 seine Lebenspartnerin Fadoua B. († 34) an einer Bushaltestelle im Berner Breitfeldquartier erstochen haben.
Anschliessend tauchte er wochenlang unter. Als ihn die Polizei schliesslich fassen konnte, gestand er die Tat.
Das Paar führte ein Restaurant in Bern. Die Beziehung kriselte offenbar seit längerem. Am Tag vor der Tat musste die Polizei bereits einmal ausrücken, weil sich Abraham D. und die 34-jährige Französin in ihrer gemeinsamen Wohnung stritten.
Der Spanier gab der Polizei zwei Wohnungsschlüssel ab und erklärte sich bereit, anderswo zu übernachten. Am Tag darauf kaufte er gemäss Anklageschrift ein Küchenbeil, verschaffte sich mit einem zurückbehaltenen Schlüssel Zutritt zur Wohnung und wartete dort bis 2 Uhr früh auf seine Lebensgefährtin.
Mit Beil und Messer
Als diese mit einer Begleiterin nach Hause kam, überraschte er die beiden Frauen - das Beil in der einen Hand, ein Fleischmesser in der anderen. «Ich töte dich, ich töte dich», habe er seiner Freundin zugerufen, berichtete die Begleiterin vor Gericht.
Nach dramatischen Szenen in der Wohnung gelang es Fadoua B., ins Treppenhaus und schliesslich ins Freie zu flüchten. Abraham D. holte sie an der Bushaltestelle Markuskirche ein, wo sie mit sieben Stichen tödlich verletzte. Die Frau verblutete auf offener Strasse.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Abraham D. Mord und auch versuchte schwere Körperverletzung vor, weil er der Begleiterin der Französin im Gerangel mehrere Verletzungen zufügte.
Dazu kommen acht weitere, teils Jahre zurückliegende Delikte. So soll der Beschuldigte 2010 eine Frau vergewaltigt und 2011 einen Mann mit Messerstichen verletzt haben.
Das Urteil in dem Prozess wird am Dienstag kommender Woche erwartet. (bau/SDA)