Was passierte im Oberstufen-Schulhaus Rittermatte in Biel BE? Gestern gaben die Berner Behörden bekannt, ein Lehrer* (63) sei per sofort freigestellt.
Es handelt sich um einen verurteilten Pädophilen. Der ehemalige Schweizer Handballstar habe wohl «gewisse Grenzen überschritten», sagt Biels Bildungsdirektor Cédric Némitz (SP) an einer eilig einberufenen Pressekonferenz.
Was das genau heisst, wollte oder konnte der Gemeinderat nicht sagen. Nur so viel: «Es gibt keine Hinweise, dass es zu sexuellen Handlungen gekommen ist.» Fakt ist aber auch: Bei der Polizei sind mehrere Anzeigen eingegangen.
Brisant: Als der freigestellte Lehrer 2004 in Biel engagiert wurde, kannte man seine Pädophilie-Vorstrafe. Die Eltern gingen auf die Barrikaden.
Tausende demonstrierten aus Angst um die Kinder – und wurden von den Behörden ignoriert. Schulkommissionspräsidentin Irène Truffer blieb trotz heftiger öffentlicher Kritik standhaft: «Er hat eine zweite Chance verdient.» Denn der pädophile Lehrer habe von insgesamt sechs Bewerbern für die offene Lehrerstelle das beste Dossier eingereicht. Und: Als Handballer habe er Erfahrungen im Hochleistungssport: «Für eine Klasse, in der viele sportlich besonders begabte Schülerinnen und Schüler sitzen, ist das von Vorteil.»
Der neue Lehrer brachte auch einige Makel mit. Nur fünf Jahre zuvor war der mehrfache Handball-Internationale wegen sexueller Übergriffe auf Schüler zu 14 Monaten Gefängnis bedingt verurteilt worden. Damals arbeitete er als Sekundarlehrer und Trainer. Und betatschte mehrere Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren im Intimbereich. In seinem Büro, im Duschraum, sogar bei einem der Schüler zu Hause, wie seine Opfer vor Gericht aussagten.
BLICK weiss: Dem 63-jährigen Lehrer wurde bei seiner Anstellung in der Rittermatte in Biel 2004 eine Lehrerin zur Seite gestellt – quasi als Aufpasserin. Zwischen den beiden Lehrpersonen entwickelte sich ein enges Verhältnis. Mittlerweile ist die Lehrerin aus Brügg BE mit dem verurteilten Pädophilen liiert.
Pikant: Der heute 63-Jährige besuchte seine Partnerin sogar während mehrerer Jahre im Klassenlager – und schoss fleissig Fotos von den Schülern. Wozu die Schnappschüsse dienten, weiss nur der Beschuldigte selber. Gegenüber BLICK wollte der Lehrer keine Stellung nehmen.
* Name der Redaktion bekannt
Der Fall sorgte im Herbst 1999 vor dem Kreisgericht Bern-Laupen für Aufsehen. Im Mittelpunkt: Der Handball-Internationale mit über 300 Nati-Toren. Der nach seiner Handball-Karriere in Muri als Primarlehrer und beim BSV Bern als Trainer tätige Mann wurde vom Gericht zu 14 Monaten Gefängnis bedingt verurteilt und musste sich einer psychotherapeutischen Behandlung unterziehen. Im Strafverfahren sagten vier Schüler aus, der Lehrer habe sie mehrfach im Intimbereich betastet. In seinem Büro, bei einem der Schüler zu Hause, im Duschraum. Die Jugendlichen waren damals zwischen 13 ½ und 17 Jahre alt.
Der Fall sorgte im Herbst 1999 vor dem Kreisgericht Bern-Laupen für Aufsehen. Im Mittelpunkt: Der Handball-Internationale mit über 300 Nati-Toren. Der nach seiner Handball-Karriere in Muri als Primarlehrer und beim BSV Bern als Trainer tätige Mann wurde vom Gericht zu 14 Monaten Gefängnis bedingt verurteilt und musste sich einer psychotherapeutischen Behandlung unterziehen. Im Strafverfahren sagten vier Schüler aus, der Lehrer habe sie mehrfach im Intimbereich betastet. In seinem Büro, bei einem der Schüler zu Hause, im Duschraum. Die Jugendlichen waren damals zwischen 13 ½ und 17 Jahre alt.