Nur die Beute fehlt
Polizei klärt Brutalo-Überfall auf Berner Bijouterie

Der Geschäftsinhaber wurde beim Überfall auf ein Schmuckgeschäft im Dezember 2017 in der Berner Werdt-Passage schwer verletzt. Inzwischen konnten die Behörden alle am Raub Beteiligten ermitteln. Sie müssen sich demnächst vor Gericht verantworten.
Publiziert: 25.02.2019 um 11:11 Uhr
Mit dieser Aufnahme einer Überwachungskamera fahndete die Polizei nach dem Haupttäter.
Foto: Kapo Bern

Die Polizei hat nach aufwändigen Ermittlungen fünf mutmassliche Räuber gefasst. Sie sollen Ende 2017 in Bern ein Bijouterie- und Pfandleihgeschäft überfallen haben. Der 76-jährige Geschäftsinhaber wurde schwer verletzt und gefesselt am Tatort zurückgelassen.

Er wurde erst einen Tag nach der Tat entdeckt und in kritischem Zustand ins Spital gebracht. Der Mann überlebte, muss jedoch mit bleibenden Gesundheitsschäden rechnen, wie die regionale Staatsanwaltschaft und die Berner Kantonspolizei am Montag mitteilten.

Mehrere Hunderttausend Franken Beute

Der Überfall auf das Geschäft in der Von Werdt-Passage in Bern ereignete sich am 27. Dezember 2017. Ein unbekannter Mann betrat das Geschäft und griff den allein anwesenden Geschäftsinhaber an. Der Räuber schlug sein Opfer nieder und fesselte es. Dann raffte der Täter Goldschmuck im Wert von mehreren Hunderttausend Franken zusammen und macht sich aus dem Staub.

Der Tat verdächtigt wird eine Gruppierung von insgesamt fünf Personen. Vier Männer im Alter zwischen 21 und 28 Jahren wirkten bei der Planung und Vorbereitung des Überfalls mit. Sie konnten im Frühjahr 2018 in der Schweiz angehalten werden und befanden sich mehrere Monate lang in Untersuchungshaft.

Haupttäter wurde in Deutschland verhaftet

Die Suche nach dem Haupttäter gestaltete sich laut der Staatsanwaltschaft schwierig, denn der Man hatte die Schweiz unmittelbar nach dem Raub verlassen. Eine intensive Personenfahndung im In- und Ausland führte schliesslich zum Erfolg.

In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft in Köln konnte der dringend verdächtigte 33-jährige ukrainische Staatsangehörige in Deutschland angehalten werden. Im Herbst 2018 wurde er an die Schweiz überstellt, wo er seither in Untersuchungshaft ist.

Gold in Zürich verkauft?

Die Beute aus dem Raubüberfall ist bis heute nicht gefunden worden. Entsprechende Ermittlungen laufen noch. Nach bisherigen Erkenntnissen dürfte zumindest ein Teil des Goldschmucks im Raum Zürich verkauft worden sein.

Die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland hat gegen die fünf mutmasslichen Täter Anklage erhoben. Die vier Helfer sind teilweise geständig, der mutmassliche Haupttäter nicht. Bei den Ermittlungen stellte sich zudem heraus, dass ein Teil der Gruppierung vor dem Überfall auf das Bijouterie- und Pfandleihgeschäft mehrere Einbruchdiebstähle im Raum Bern-Bümpliz begangen haben dürfte.

Die fünf Männer werden sich in absehbarer Zeit vor dem Regionalgericht Bern-Mittelland verantworten müssen. (SDA)

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