Not-OP rettet Tyron (7) das Leben
Pitbull skalpiert Zwergpinscher

In einem Park wird der Zwergpinscher Tyron von einem Pittbull attackiert, dass dieser einer Not-OP unterzogen werden muss. Der Pittbull soll erst kürzlich aus einem Tierheim gekommen sein.
Publiziert: 20.07.2015 um 19:45 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 01:27 Uhr
Frisch genäht liegt Tyron auf dem Operationstisch. Die Spuren der Pitbull-Attacke sind deutlich zu sehen.
Foto: Manuel Zingg
Von Jessica von Duehren

Schwer verletzt liegt das verängstigte Tier auf dem Behandlungstisch. Eine riesige Naht verläuft quer über seinen ganzen Nacken. Nur knapp ist Tyron (7) mit dem Leben davongekommen. Ein Pitbull hat den Zwergpinscher so barbarisch zugerichtet!

Passiert ist es letzte Woche: Yolanda Marmet (57) liegt mit ihrer Schwester und Tyron am Lombach in Unterseen BE. Die Frauen geniessen das Wetter und sünnelen. Urplötzlich wird aus dem Sonntag ein Albtraum: «Wie aus dem Nichts stürzte sich dieser Pitbull auf Tyron und hat nicht mehr von ihm abgelassen», sagt das geschockte Frauchen. Der robuste Kampfhund hatte sich von der Leine los­gerissen – und die Halterin bekommt ihn nicht mehr unter Kontrolle. Erst ein beherzt eingreifender Passant schafft es, Tyron zu befreien. «Ich habe meinen Hund geschnappt und bin zur Tierärztin gerast», sagt Yolanda Marmet.

Die Haut an Tyrons Nacken ist vom Knochen gelöst: «Der Pitbull hat ihn skalpiert.» Zwei Stunden braucht die Ärztin, um das schwer verletzte Tier in einer Not-OP zu retten. «Gott sei Dank», sagt Marmet, «hatte Tyron keine inneren Verletzungen.» Sie hat Anzeige erstattet. Denn: «Die Frau hat sich zwar per SMS entschuldigt. Aber das ändert nichts an der Attacke und dass sie ihr Tier nicht im Griff hat.»

Im Kanton Bern werden bei einer Beissattacke immer Ermittlungen eingeleitet. Die Polizei-Sprecherin Alice Späh sagt: «Das ist Pflicht.

Die Anzeige geht dann weiter zum Veterinäramt. Dieses entscheidet individuell, wie es mit dem Tier weitergeht.»

Die junge Hundehalterin soll den Pitbull erst vor ein paar Wochen aus dem Tierheim geholt haben. Yolanda Marmet: «Sie hat gesagt, dass er deshalb noch nicht so gut erzogen sei. Aber dann kann ich doch mit so einem Tier nicht dort spazieren gehen, wo auch andere Leute herumlaufen.»

Vor dem Zwergpinscher hatte Yolanda Marmet selber Kampfhunde. Sie weiss, wie wichtig die Kontrolle ist: «Dass die Attacke Tyron getroffen hat, ist schlimm genug. Noch viel schlimmer ist die Vorstellung, dass es nächstes Mal ein Kind treffen könnte.»

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