Vergeblich hatten die Wildhüter in diesem Sommer versucht, den Wolf M59 in der Walliser Augstbord-Region zu schiessen. Der Rüde erwies sich als schlaues Tier und tauchte nie vor dem Visier seiner Jäger auf – bis die Abschussbewilligung auslief (BLICK berichtete).
Letzten Mittwoch hat das Raubtier in Unterbäch VS wieder zugeschlagen, wie der «Walliser Bote» schreibt. Obwohl ein Elektrozaun die Schafherde schützte, konnte der Wolf acht Schafe reissen. Weitere sechs werden noch vermisst. Der Walliser Jagdchef Peter Scheibler bestätigte die Risse gestern Sonntag.
Elektrozaun kann den Wolf nicht abschrecken
Der betroffene Schafzüchter Erwin Wyer montierte die Elektrozäune, nachdem er bei einer früheren Wolfsattacke schon einmal fünf Schafe verloren hatte. Genützt hat dies nichts. «22 Tiere meiner Herde befinden sich noch auf der gezäunten Weide, allerdings in einer herkömmlichen Umzäunung ohne Strom», sagt der Schäfer. «Diese Arbeit können wir uns nun sparen.»
Neue Abschussverfügung?
Nach dem neuen Angriff liegt die Zahl der in diesem Jahr in der Augstbord-Region gerissenen Schafe und Ziegen schon über 80. Für einen neue Abschussverfügung zählen aber nur gerissene Nutztiere aus gut geschützten Herden, die nach der Ausstellung der ersten verfallenen Abschussbewilligung erfolgt sind. 15 solche gerissene Nutztiere braucht es für eine Abschussverfügung.
Dem Walliser Jagdchef liegt heute der Bericht betreffend Herdenschutz zur Wolfsattacke von Unterbäch vor. Nun wird über das weitere Vorgehen entschieden. Nach Einschätzung des «Walliser Boten» hat der Wolf nun wieder mehr als 15 Nutztiere aus gut geschützten Herden gerissen. Es könnte also gut sein, dass der schlaue Wolf seine Gerissenheit demnächst wieder neu beweisen muss. (pfc)