Werden Bussen oder Geldstrafen nicht bezahlt, werden sie in eine Ersatzfreiheitsstrafe umgewandelt. Meist haben die Betroffenen nur kleine Delikte begangen.
Im Kanton Bern gebe es pro Jahr normalerweise rund 21'000 Ersatzfreiheitsstrafen, bestätigte das Amt für Justizvollzug entsprechende SRF-Angaben. Wegen eines Informatik-Problems kam es 2023 zu Verzögerungen beim Busseninkasso. Dies hatte zur Folge, dass im vergangenen Jahr 34'000 Kurzstrafen zum Vollzug überwiesen wurden.
Der Kanton musste sich dementsprechend auf mehr Gefängnisinsassen vorbereiten. In Burgdorf, wo normalerweise 110 Personen ihre Strafe absitzen, verwandelte er deshalb Arbeitsräume in Zellen für 40 zusätzliche Personen. Das Amt für Justizvollzug will so vermeiden, dass es wegen des Rückstaus zu mehr Verjährungen kommt.
Um die Fallschwemme zu bewältigen, wollte der Kanton in Burgdorf ursprünglich Container für zusätzliche Häftlinge installieren. Doch der Grosse Rat lehnte den Kredit von 5,6 Millionen Franken im vergangenen September ab.