Es war ein ganz normaler Samstagnachmittag in der Bieler Innenstadt: Man war beim Einkaufen, traf sich zum Kaffee oder zu einem kühlen Bier im Freien. Doch plötzlich fingen zahlreiche Leute an, sich auszuziehen.
Dies sorgte natürlich für Aufsehen bei den Passanten: Sie zückten ihre Handys, fotografierten und filmten – oder kriegten einfach nur Stielaugen.
Doch was führten die etwa 15 Nackten im Schild? War dies der Beginn eines Porno-Drehs im öffentlichen Raum?
Wer sich schon auf Live-Sex-Szenen freute, wurde enttäuscht: Es war ein Kunst-Projekt.
Initiator Thomas Zollinger und seine Truppe beschreiben ihre Aktion als «Stadtspaziergang mit Nacktakzenten». «Nacktsein geschieht hier als plastische Formation, mit Bezug auf Umgebungsarchitektur, Bodenstrukturen und Passantenzirkulation», heisst es auf einem Flyer.
Unterschiedliche Reaktionen
Die Bieler urteilten unterschiedlich über die Kunst-Aktion: Einige fanden sie lustig, die andern machten sich Sorgen um Kinder, die das am helllichten Tag natürlich auch mitkriegten.
Andere wiederum störten sich daran, dass die Protagonisten keine Models waren. Genau dies wurde teilweise jedoch auch als positiv bewertet: «Mich erinnert es wieder einmal daran, dass man eben so aussieht und nicht so wie auf den Werbeplakaten», sagt eine Passantin.
Die Aktion wurde laut den Nackt-Darstellern von den Behörden «teilweise bewilligt». Die Polizei schritt nicht ein. (tip/noo)