An der Tramhaltestelle Kocherpark in Bern ist es bereits zu zwei Unfällen mit Todesfolge gekommen. Jetzt prüfen die Verantwortlichen Massnahmen, um die Gefahren zu entschärfen. Bernmobil und die Stadt Bern haben das gesamte Bus- und Tramnetz einem Sicherheits-Check unterzogen, wie Radio Energy Bern berichtet.
Dabei wurde festgestellt, dass es bei rund einem Dutzend Haltestellen zu kritischen Situationen kommen kann. Dies sagt Karl Vogel, Verkehrsplaner der Stadt Bern. Jetzt prüft die Stadt Massnahmen, um die Sicherheit zu verbessern, wie Vogel sagt. Möglich sind etwa Temporeduktionen oder Bodenmarkierungen. In einem weiteren Schritt sind auch kleine bauliche Anpassungen wie beispielsweise die Verbreiterung von Fussgängerinseln möglich.
«Das hat uns wachgerüttelt»
Auslöser für die Überprüfung war der schwere Unfall bei der Haltestelle Kocherpark Anfang Juni, bei dem eine Fussgängerin (†54) von einem Tram erfasst und tödlich verletzt wurde. «Das war ein Unfall, der an derselben Stelle bereits zum zweiten Mal geschehen ist. Das hat uns wachgerüttelt», sagt Vogel.
Bereits im Frühling 2011 war es bei der Haltestelle Kocherpark zu einem tödlichen Drama gekommen. Damals wurde Larisa S.* (†30), Abteilungsleiterin beim Nachrichtendienst, von einem Tram erfasst und getötet. «Wie konnte das passieren? Warum musste Larisa sterben? Sie stand doch auf dem Fussgängerstreifen!», sagte ihre Mutter damals zum BLICK.
Laut Rolf Meyer, Sprecher von Bernmobil, kommt es im Alltag der Chauffeure immer wieder zu brenzligen Situationen. «Deswegen sind wir glücklich, dass die Stadt Bern die potenziell gefährlichen Haltestellen sicherer machen will.» Meyer appelliert aber auch an die Vernunft der Verkehrsteilnehmer. «Sicherheitsmassnahmen allein reichen nicht, jeder und jede muss im Strassenverkehr aufmerksam unterwegs sein. Auch so können schlimme Unfälle verhindert werden.» (noo)