Das Video vom Horrorflug aus Interlaken BE ging um die Welt. Ungesichert in schwindelerregender Höhe kämpft Chris Gursky am 13. Oktober 2 Minuten und 14 Sekunden lang um sein Leben. Dann endlich gelingt es dem Piloten Michael T.*, den Deltasegler zu landen. (BLICK berichtete)
Erst durch die Aufnahmen wurde der Vorfall bekannt. Der Schweizerische Hängegleiter-Verband (SHV) und das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) haben sich nun eingeschaltet. Die grosse Frage ist: Wie konnte das nur passieren?
Mittlerweile konnte Unglückspilot Michael T. befragt werden. «Der Vorfall tut ihm schrecklich leid. Wie er die Sicherung vergessen konnte, kann er sich nicht erklären», sagt SHV-Direktor Christian Boppart zu BLICK. Der Deltasegler wurde deswegen auch nicht nach technischen Mängeln untersucht.
Entschuldigungsmail verschickt
Mit welchen Konsequenzen T. nun rechnen muss, sei schwer zu sagen. Denn: «So ein Fall ist noch nicht vorgekommen», erklärt Boppart. Lizenzentzug? Limitiertes Flugverbot? Die Möglichkeiten der Bestrafung werden derzeit noch besprochen. Für einen allfälligen Lizenzentzug ist das Bazl zuständig. Dort will man gegenüber BLICK nichts zum laufenden Verfahren sagen.
Der SHV hat sich nun bei Chris Gursky per Mail entschuldigt, bestätigt Boppart. Darin hätten sie ihre Bestürzung über den Vorfall ausgedrückt. Und ausserdem ihre Erleichterung darüber, dass der Tourist das Ganze offenbar mit Humor genommen habe.
Dafür spricht Gurskys Reaktion nach dem Horrorflug. Er schrieb im Text zu seinem Video: «Ich werde noch einmal deltasegeln müssen. Meinen ersten Flug konnte ich gar nicht geniessen.»
* Name geändert