Nach Ashley-Madison-Hack
Bund ermahnt seine Fremdgeher

19 Bundesangestellte sollen sich auf der Seitensprung-Plattform Ashley Madison registriert haben – mit ihrer Geschäfts-Mail-Adresse. Zwei Bundesstellen reagieren nun auf den Vorfall.
Publiziert: 06.09.2015 um 07:45 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:51 Uhr

Im August 2012 hat der Bund das Seitensprungportal Ashley Madison für alle seine Mitarbeiter gesperrt. Nicht ohne Grund, wie ein Hackerangriff letzten Monat gezeigt hat.

Die Gruppe «Impact Team» hat Mitte August 32 Millionen mögliche Fremdgeher enttart. In der Schweiz sollen es 56'000 sein. Unter ihnen auch 19 Bundesangestellte. Sie hatten sich mit ihren Mailadressen @admin.ch beim Seitensprungportal registriert.

Jetzt reagieren mindestens zwei Bundesstellen auf den Vorfall, schreibt die «NZZ am Sonntag». Peter Minder, Sprecher des Verteidigungsdepartements (VBS) von Bundesrat Ueli Maurer, sagt: «Das VBS hat seine Mitarbeiter am 24. August in einer internen Mitteilung auf die gültigen Weisungen zur Nutzung der Informatikmittel aufmerksam gemacht. Anlass dazu war das Hacking bei Ashley Madison.»

Die VBS-Weisungen, verbieten unter anderem die Nutzung des Geschäfts-Mail-Kontos zum Versenden «von E-Mails mit pornografischem und sexistischem und belästigendem Inhalt.»

Auch die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV), die zum Finanzdepartement von Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf gehört, ermahnte seine Angestellten. «Die ESTV hat nach dem Bekanntwerden des Hackings von Ashley Madison allen Mitarbeitenden die Regeln bei der privaten Verwendung der geschäftlichen Mail-Adresse in Erinnerung gerufen», sagt Sprecher Beat Furrer.

Ob die enttarnten Mitarbeiter das Seitensprungportal aktiv genutzt haben, ist unklar. Laut «NZZ am Sonntag» gibt es keine hieb- und stichfesten Beweise dafür. Beweise dagegen gibt es aber auch nicht.  (mad)

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