Der Angriff ereignete sich im August 2017 im Bahnhof Herzogenbuchsee, wo der YB-Fanzug einen geplanten Halt einlegte. Mehrere mutmassliche Anhänger der gegnerischen Mannschaft stürmten daraufhin den Zug, bedrohten und griffen die YB-Fans an. Ein Bahnangestellter musste verletzt ins Spital gebracht werden.
Bislang konnten die Chaoten nicht geschnappt werden. Die Polizei hatte vor Wochenfrist verdeckte Bilder der mutmasslichen Angreifer ins Netz gestellt. Es gingen aber keine Hinweise ein, die zur Identifikation geführt hätten. Nun fahnden die Ermittler per Öffentlichkeitsfahndung nach den Angreifern.
Der YB-Fanzug war auf der Reise an ein Auswärtsspiel gegen den FC Zürich. In Zusammenarbeit mit der Stadtpolizei Zürich gelang es der Berner Justiz und Polizei, sechs Männer zwischen 22 und 28 Jahren zu ermitteln. Sie wurden angezeigt.
Rayonverbote ausgesprochen
Gegen die Angezeigten hat die Berner Kantonspolizei in der Zwischenzeit Rayonverbote gemäss den Bestimmungen des Konkordats über Massnahmen gegen Gewalt anlässlich von Sportveranstaltungen ausgesprochen.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Berner Justiz im Zusammenhang mit Fangewalt zum Instrument des Internetprangers greift. Im Februar dieses Jahres fahndete sie mit Hilfe dieses Instruments nach Personen, welche im Rahmen der Meisterfeier des BSC Young Boys Bern von Sommer 2018 Fackeln gezündet hatten.
2013 gelang es ihr auf diese Weise, mehrere Personen zu identifizieren, welche an der «Tanz dich frei»-Krawallnacht randaliert haben sollen. (SDA)