«Seien wir ehrlich, das Berner Dossier war das schwächste», sagte Krähenbühl am Freitag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. So sei die Festhalle in Bern ja erst im Entstehen begriffen, das dürfte die SRG abgeschreckt haben. Die Bewerbung sei «nicht nur an uns gescheitert».
Die SVP als grösste Partei im Kanton Bern hatte Anfang Juli schon mit dem Referendum gedroht, bevor der Regierungsrat den Kredit von rund 30 Millionen Franken zuhanden des Grossen Rates verabschiedet hatte. Der SVP sei es nicht um Ideologie gegangen, sondern um ein finanzpolitisches Zeichen, betonte Krähenbühl.
Der Kanton solle nicht Geld ausgeben für einmalige Spektakel, die nicht nachhaltig seien. Denn dadurch wäre die für das Jahr 2025 vorgesehene Steuersenkung um 0,5 Steuerzehntel akut bedroht gewesen, sagte Krähenbühl. Von tieferen Steuern profitierten alle, vom ESC nicht.
Am grossen volkswirtschaftlichen Nutzen des Eurovision Song Contest zweifelt Krähenbühl. Die Hotels und Restaurants wären ja sonst nicht einfach leer. Durch Grossanlässe würden zum Teil einfach andere Gäste vertrieben. Im übrigen habe ihn das Missverhältnis der Beiträge von Stadt (7 Millionen) und Kanton (30) gestört.