Das ganze Konzept ist einige hundert Seiten schwer und füllt Bundesordner. Ab heute liegt es auf der Gemeinde Mühleberg BE auf. Ihr Inhalt: Wie will Betreiberin BKW das Atomkraftwerk Mühleberg genau ausschalten, stilllegen, rückbauen.
Der Termin mag bekannt sein. Am 20. Dezember 2019 wird der Stecker gezogen. Aber dann ist nicht einfach Schluss. Dann beginnt der Rückbau der teils hochradioaktiven Inhalte. Und der ist ein Mammut-Projekt.
Die BKW bekräftigte heute vor den Medien: Das kostet insgesamt über zwei Milliarden Franken. 800 Millionen für die eigentliche Stilllegung, 1,3 Milliarden gar für die Entsorgung.
Nachdem Energieunternehmen wie Alpiq und Axpo in den letzten Wochen schlechte Zahlen präsentierten, lassen die Milliarden-Summen aufhorchen. Doch die BKW beruhigt. Bereits seien 1,6 Milliarden an Rückstellungen im Kässeli. Die Kosten für die Entsorgung fallen erst in Jahrzehnten an. CEO Suzanne Thoma ist sich sicher, dass das Geld zusammenkommt.
Der Rückbau in groben Schritten: In einer ersten Phase werden die letzten Brenndtäbr abkühlen müssen. Sie sind weiter radioaktiv. Die letzten werden erst 2024 abtransportiert werden können. Richtung Lager in Würenlingen AG.
Dann wird das Gebäude gereinigt und geleert. Ziel: 2031 sollen die Behörden sagen können, das ex-AKW ist keine Gefahrenquelle mehr. Und 2034 kann das Areal neu genutzt werden. Wie, ist noch offen.
Das dicke Konzept liegt ab heute in Mühleberg auf und steht auf den Websites von BKW und Bundesamt für Energie. Wie es wohl bei den Kritikern ankommt? Verzögern werden sie den Rückbau schliesslich nicht wollen.