Es musste schnell gehen. Darum legte Wahrsager Mike Shiva am Sonntag den 1,5-Kilometer-Weg vom Camping Gwatt bis zum Strandbad Thun BE mit dem Taxi zurück. Zusammen mit seinem Kollegen Denis Clyde und Pudel Chocolat. «Mein Gottemeitli wartete dort auf mich, wir waren spät dran», sagt Shiva zu BLICK.
Doch im Taxi erlebte er einen Schockmoment: «Nach wenigen hundert Metern sah ich, dass mich die Fahrt bereits 15.80 Franken gekostet hatte», so Shiva. Er habe dem Taxifahrer gesagt, dass das unmöglich stimmen könne.
«Ich hatte richtig Angst»
Die Reaktion des Taxifahrers hatte der Wahrsager nicht vorausgesehen. «Er wurde plötzlich aggressiv, behauptete, dass er den Anfahrtsweg ja auch berechnen müsse, hielt mir dann auch noch die Faust vors Gesicht und drohte mir mit Prügel», erzählt TV-Wahrsager mit leiser Stimme.
In seiner Wut hat der Taxifahrer sogar zugeschlagen – auf die Mittelkonsole seines Taxis. Shiva und sein Pudel Chocolat sind dabei heftig erschrocken. «Ich hatte richtig Angst – und mein Pudeli auch», sagt Shiva.
«So was gibts in der ganzen Schweiz nicht»
Die Diskussion zwischen Shiva und dem Fahrer sowie der Taxizentrale nach dem Ausraster hat Shivas Kollege Clyde im Fond des Taxis mitgefilmt. Zu hören ist auch das ängstliche Winseln von Chocolat. Dabei drehte sich das Gespräch vor allem um den Preis.
«Weil mir auch der Anfahrtsweg in Rechnung gestellt wurde, verlangte man von mir für die 1,5 Kilometer 20 Franken – so was gibt es wohl in der ganzen Schweiz nicht!» Doch auch in der Taxizentrale, mit der Shiva zwischenzeitlich telefoniert, sieht man darin keinen Irrtum. «Am Ende habe ich bezahlt, aber ohne Trinkgeld», sagt Shiva. Er fühlt sich abgezockt.
«Das darf nicht vorkommen»
Susanne Oesch, Geschäftsführerin von Tagsi Oesch, bedauert den Ausfall ihres Angestellten. «Das war gar nicht gut und darf nicht vorkommen», sagt sie zu BLICK. Tatsächlich sei Shiva aber nicht der Anfahrtsweg in Rechnung gestellt worden, sondern die Grundtaxe in Höhe von 15 Franken. «Der Preis dieser Grundtaxe ist auch aussen auf unseren Taxis deklariert», sagt Oesch. Sie räumt aber ein, dass der Taxifahrer das hätte besser kommunizieren sollen.
Für Shiva ist die Sache damit beendet. Trotz Drohung möchte er keine Anzeige erstatten. «Das mache ich sicher nicht, aber ich werde diese Taxifirma künftig meiden – nicht nur wegen der überrissenen Preise.»