Kantonsstrasse bei Brienz ab Freitag wieder offen
Nach den Unwettern in Brienz wird die Kantonsstrasse für den Verkehr wieder geöffnet. Die Strasse wird ab Freitagabend 19 Uhr zweispurig freigegeben.
Die Durchfahrt Brienz sei aber weiterhin erschwert, teilte das Regionale Führungsorgan Oberer Brienzersee am Donnerstagabend mit. Am 12. August war der Mühlebach in Brienz über die Ufer getreten und hatte den Ortsteil Aenderdorf verwüstet.
Geröll, Äste und Schlamm lagen teilweise bis zu fünf Meter hoch. Zahlreiche Häuser wurden beschädigt. Zwei Personen wurden verletzt.
Kantonsstrasse durch Brienz wird teilweise wieder freigegeben
Die Kantonsstrasse durch das von Unwettern getroffene Brienz wird teilweise wieder für den Individualverkehr freigegeben. Das hat das Regionale Führungsorgan Oberer Brienzersee (RFO) am Donnerstag mitgeteilt. Ab kommendem Samstag um 19.00 Uhr bis am Montagmorgen um 7.00 Uhr ist die Kantonsstrasse 6 in Brienz für den Individualverkehr zweispurig befahrbar, wie das RFO in einer Mitteilung schrieb.
Ab Montag bleibt die Kantonsstrasse aufgrund der Räumungsarbeiten tagsüber jeweils von 7.00 bis 19.00 Uhr für den Individualverkehr geschlossen. Von 19.00 Uhr bis 7.00 Uhr ist sie zweispurig geöffnet, wie es weiter hiess. Die Nationalstrasse A8 wird ab kommendem Montag nachts jeweils von 21.00 bis 06.00 Uhr gesperrt. Tagsüber von 06.00 bis 21.00 Uhr ist die A8 zweispurig befahrbar. Ab dem 2. September beginnen die Nachtsperrungen jeweils bereits um 20.00 Uhr.
Ab kommendem Samstag fährt der Bahnersatz der Zentralbahn bis auf weiteres auf der Kantonsstrasse 6. Der Bahnhof Brienz West befindet sich auf dem Rössliplatz.
Die Sperrzone orange kann bei ungünstiger Wetterlage für den Verkehr kurzfristig gesperrt werden. Die aktuelle Verkehrsführung werde täglich geprüft, bleibe aber bis auf weiteres unverändert.
Zentralbahn bleibt bis Ende September unterbrochen
Die Bahnstrecke zwischen Meiringen und Interlaken Ost BE bleibt mindestens am 29. September gesperrt. Bahnersatzbusse bedienen ab dem 24. August alle Bahnhöfe und Haltestellen ausser Brienz West, teilte die Zentralbahn am Dienstagabend mit.
Die Bahninfrastruktur in Brienz BE wurde auf einer Länge von rund 1,5 Kilometern vollständig zerstört, hiess es in der Mitteilung weiter. Dabei seien auch Kabelanlagen, Sicherungsanlagen und weitere elektrische Einrichtungen in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Aufräumarbeiten auf dem Trassee der Zentralbahn in Brienz dauern deshalb an.
Der in Brienz am 12. August über die Ufer getretene Mühlebach schwemmte grosse Mengen Geschiebe in das Gleisbett und einen Tunnel der Bahn. Am Tag danach lagen bis zu fünf Meter hoch Holz und Geröll auf den Schienen.
Das Wasser stand zwei Meter über Gleishöhe. Die Zentralbahn rechnete damit, dass sie Schienen neu verlegen und Schwellen austauschen muss.
Schuttmassen in Brienz haben «jegliche vorgängige Schätzung» übertroffen
Bis am Montagabend ist ein Viertel des Geschiebesammlers in Brienz geleert worden. Das Ausmass des Murgangs vom 12. August war grösser als erwartet, wie das Regionale Führungsorgan Oberer Brienzersee (RFO) mitgeteilt hat. Die Masse an Schutt und Geschiebe habe «jegliche vorgängige Schätzung eines möglichen Ereignisses am Milibach» übertroffen, wie das RFO am Dienstagvormittag in einer Mitteilung schrieb. Im Geschiebesammler massen Geologen am Montag 12'400 Kubikmeter Geschiebe, unterhalb des Sammlers Ablagerungen im Umfang von 50'000 Kubikmetern.
Sperrzonen «gelb» und «orange» ab Mittwochmorgen
Brienz BE folgt neuen Empfehlungen der Geologen. Deshalb gelten ab Mittwochmorgen, 7 Uhr, die Sperrzonen «gelb» und «orange». Das bedeutet:
- Ein Gebiet, das die westliche Schleegasse, Kirchbühl, Chilchgasse, Teile der Oberdorfstrasse und der Hauptstrasse umfasst, liegt ausserhalb des Gefahrenperimeters. Die Gebäude können am Mittwochmorgen wieder bezogen werden.
- In der Sperrzone «gelb» ist der Zutritt weiterhin gesperrt. Am Donnerstag ist ein begleiteter Zutritt mit Voranmeldung möglich. Jedes nicht einsturzgefährdete Haus in der Zone «gelb» wird durch einen Bauingenieur und Elektrokontrolleur mit den Eigentümern begutachtet.
- In der Sperrzone orange ist der Zutritt ebenfalls weiterhin gesperrt. Auch ein begleiteter Zutritt ist nicht möglich. Es handelt sich um eine besonders sensible Zone rund um den Friedhof. Die Kantonsstrasse 6 bleibt bis am Montagmorgen für jeglichen Individualverkehr gesperrt, ausgenommen sind Bauverkehr, Bahnersatzverkehr, AnwohnerInnen und Anwohner mit Passierschein sowie landwirtschaftliche Fahrzeuge mit Passierschein.
Evakuierte von Brienz BE dürfen nun doch für 15 Minuten in ihre Häuser
Evakuierte aus Brienz BE können am Samstagnachmittag ihre Häuser während 15 Minuten in Begleitung der Feuerwehr besichtigen. Wegen des anhaltenden Regens war die Häuser-Begehung am Morgen zunächst abgesagt worden.
«Wir haben ein Zeitfenster gefunden, in dem der Niederschlag gering genug ist. Das nutzen wir», sagte Sandra Baumgartner vom regionalen Führungsorgan (RFO) Oberer Brienzersee zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Betreten werden dürfen nach Angaben des RFO nur von den Statikern freigegebene und so gekennzeichnete Gebäude.
Die Lage rund um den Milibach sei unter Kontrolle, hiess es vom RFO Oberer Brienzersee. Bis am Sonntagabend ist allerdings Dauerregen prognostiziert. Über 150 Freiwillige stünden übers Wochenende in Brienz im Einsatz, hiess es.
Dauerregen verhindert Häuser-Begehung für Evakuierte in Brienz
Wegen des anhaltenden Regens ist die Häuser-Begehung für Evakuierte in Brienz abgesagt worden. Das teilte das regionale Führungsorgan am Samstagmorgen auf der Webseite der Gemeinde mit.
Die Lage rund um den Milibach sei aber weiterhin unter Kontrolle, hiess es vom regionalen Führungsorgan (RFO) Oberer Brienzersee. Bis am Sonntagabend ist allerdings Dauerregen prognostiziert.
Mit Maschinen werde das Gerinne im Bach freigeschaufelt und Schwachpunkte des provisorischen Schutzsystems ausgeglichen. Im Moment fliesse viel Wasser im Milibach, welches das Feinmaterial vom entstandenen Gerinne kontrolliert in den See spüle. Auch Lamm-, Glyssi- und Trachtbach stünden unter Beobachtung.
Am vergangenen Montag hatte ein Unwetter das Dorf im Berner Oberland schwer getroffen. Rund 70 Personen wurden evakuiert. Einzelne Bewohnerinnen und Bewohner konnten im Verlauf der Woche wieder in ihre Häuser zurück. Sechs Häuser sind aber einsturzgefährdet, wie am Freitag bekanntgegeben wurde. Der Schutt im überfluteten Ortsteil Aenderdorf liegt rund fünf Meter hoch.
Bereits 2005 wurde Brienz von einem Unwetter stark getroffen. Damals brachte der Glyssibach Tod und Zerstörung. Seither wurden umfangreiche Schutzmassnahmen realisiert.
Brienzer Dampfbahn beendet Saison wegen Unwetterschäden
Nach dem Unwetter vom Montag muss die Brienz Rothorn Bahn ihren Betrieb für den Rest der Saison einstellen. Zu gross seien die Schäden, gaben die Verantwortlichen der Dampfzahnradbahn am Freitag bekannt.
Eine Strecke von über zwei Kilometern ist laut Peter Flück, Verwaltungsratspräsident der Brienz Rothorn Bahn (BRB), stark beschädigt. Die Reparaturen werden Monate dauern. Die Verantwortlichen rechnen mit Kosten von rund fünf Millionen Franken.
Auch das Berghaus Kulm auf dem Rothorn stellt seinen Betrieb ein. Für die Saisonangestellen von Bahn und Berghaus wird laut Mitteilung in gegenseitiger Absprache eine Lösung gesucht. Gäste mit Reservierungen werden von der Bahn in nächster Zeit kontaktiert.
Die historische Dampfzahnradbahn von Brienz aufs Brienzer Rothorn ist jeweils im Sommer in Betrieb. Die Bahn nahm 1892 ihren Betrieb auf.
Sechs Häuser sind in Brienz BE einsturzgefährdet
Nach dem Unwetter in Brienz BE sind sechs Häuser einsturzgefährdet. Rund 30 weitere sind beschädigt, aber nicht einsturzgefährdet, wie der Brienzer Gemeinderatspräsident Peter Zumbrunn am Freitag vor Ort sagte.
Aktuell sind zahlreiche schwere Baumaschinen daran, provisorische Schutzmassnahmen, vor allem Dämme zu bauen, um die Häuser vor neuerlichen Überflutungen zu schützen, wie eine Journalistin von Keystone-SDA vor Ort berichtete. Für den Abend und das Wochenende sind Niederschläge angekündigt. Am Montag hatte ein Unwetter das Dorf im Berner Oberland schwer getroffen. Rund 70 Personen wurden evakuiert.
Erneuter Erdrutsch
Am Donnerstagnachmittag kam es in Brienz BE zu einem erneuten Erdrutsch. Die Oberdorfstrasse ist infolge dessen in beiden Fahrtrichtungen gesperrt, wie der TCS berichtet. Die Aufräumarbeiten sind im Gange.
Auch der Rybiweg, die Tenndlisgasse und Friedegg in Brienz sind in beiden Fahrtrichtungen aufgrund eines Erdrutsches gesperrt.
70 Personen sind aufgrund der Unwetter in Brienz BE aus ihren Häusern in eine Turnhalle evakuiert worden. Zwei Personen wurden leicht bis mittelschwer verletzt, wie das Führungsorgan der Region am Dienstagmorgen mitteilte.
Es würden keine Personen vermisst, wie es in der Mitteilung des regionalen Führungsorgans Oberer Brienzersee (RFO) weiter hiess.
Durch einen Murgang seien am Montagabend Gebäude, parkierte Fahrzeuge, Strassen sowie Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs beschädigt worden.
Gebiet in Brienz bis auf Weiteres gesperrt
Gegen 18.30 Uhr sei der Milibach in Brienz über die Ufer getreten. Durch mitgeführte Steinbrocken und Holz sei ein Sammler oberhalb des Dorfes überfüllt worden. Das Material sei unkontrolliert in verschiedene Dorfteile der Berner Oberländer Gemeinde geflossen. Aus Sicherheitsgründen empfahl das RFO, das Trinkwasser abzukochen.
Weiterhin unterbrochen blieben die Bahn- und Schiffsverbindungen von und nach Brienz. Ersatzbusse seien im Einsatz. Die Durchfahrt durch Brienz sei zudem in beide Richtungen gesperrt. Auch das Gebiet Brienz Änderdorf sei aufgrund der anhaltenden Gefahrenlage bis auf Weiteres gesperrt.
Bei Tagesanbruch werde eine Fachperson die Situation vor Ort beurteilen. Daraufhin werde das RFO über das weitere Vorgehen entscheiden.
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