«Medizinische Sensation»
Berner Ärzte trennen frühgeborene siamesische Zwillinge

Am Berner Inselspital wurden neugeborene siamesische Zwillinge erfolgreich getrennt. Das Inselspital und das Universitätsspital Genf sprechen von einer «medizinischen Sensation».
Publiziert: 31.01.2016 um 11:36 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 17:01 Uhr
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Die siamesischen Zwillinge Lydia und Maya waren am Bauch zusammengewachsen.
Foto: Inselspital Bern

Nur acht Tage nach ihrer Geburt sind am Berner Inselspital siamesische Zwillinge erfolgreich getrennt worden. Die Mädchen Maya und Lydia waren an der Leber grossflächig zusammengewachsen und teilten sich den Herzbeutel. Ihre Mutter hatte sie am 2. Dezember zusammen mit einem dritten Mädchen zur Welt gebracht. Das dritte Baby war gesund. Maya und Lydia wogen zusammen nur 2200 Gramm und hatten auf einem A4-Blatt Platz, ihre beiden Herzen waren je vier Zentimeter gross.

Ein Kind hatte deshalb zu viel Blut und einen viel zu hohen Blutdruck, während das andere Kind bei zu niedrigem Blutdruck zu wenig Blut erhielt. Um die Kinder zu retten, beschloss das interdisziplinäre Behandlungsteam in Absprache mit den Eltern, bereits nach einer guten Woche notfallmässig die operative Trennung zu wagen.

Die Kinderchirurgen betraten am 10. Dezember «medizinisches Neuland», wie die beiden Universitätsspitäler am Sonntag berichteten. Sie bestätigten entsprechende Berichte in der «SonntagsZeitung». Die Ärzte trennten in einer fünfstündigen Operation erfolgreich die beiden Mädchen. Normalerweise warten Ärzte drei bis sechs Monate, bevor sie siamesische Zwillinge trennen.

«Die perfekte Teamarbeit der Ärzte und Pflegenden waren der Schlüssel zum Erfolg», erklärte Chefarzt Steffen Berger. «Wir sind sehr froh, dass es den Kinder und Eltern jetzt so gut geht.» (nbb)

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