Die Gruppe tritt am Freitag im Berner Oberland in die Pedale. Ziel: die Engstlenalp. Dort erwartet sie Hotelier und Bergführer Fritz Immer zum Nachtessen. Dem BLICK-Reporter vor Ort erklärt er gestern die Route der Biker: von Flüeli-Ranft über die Melchsee-Frutt, Tannensee, Tannalp, Spycherfluh zur Engstlenalp.
Als die Gruppe endlich im Hotel Engstlenalp ankommt, fehlt ein Mitglied: Martin Knoll, Managing Director von McDonald’s Schweiz. Der 51-Jährige ist unterhalb der Spycherfluh abgestürzt.
Die Rega, vor 16 Uhr alarmiert, kann Knoll nur noch tot bergen. Mit einer Seilwinde, weil die «Agusta A 109/K2» mit einer Ärztin und einem Rettungssanitäter im Gelände nicht landen kann. Laut Rega-Sprecher Christian Trottmann ist es «extrem steil und felsig».
Mehr weiss Niklaus Linder, dem das Berggasthaus Tannalp gehört: «Ein Bauer hat mir vom Unglück erzählt. Beim ‹Tritt› ist einer vom Weg abgekommen und in die Felsen hinabgestürzt.»
Der «Tritt». Vor der exponierten Stelle werden Mountainbiker auf die «Absturzgefahr» hingewiesen, ein Schild warnt vor dem 800 Meter langen, «sehr engen» Weg.
Linder kennt die Stelle: «Hier ist der Weg auf 40, 50 Meter in den Fels hineingehauen worden. Er ist bloss etwa 90 bis 120 Zentimeter breit.» Gefährliches Pflaster, besonders auf zwei Rädern.
«Eigentlich heisst es auf der Hinweistafel, hier solle man vom Bike steigen», sagt Linder. «Nur wirklich sehr geübte Biker fahren hier durch. Es ist eine sehr heikle Stelle. Vom Berg herab rinnt oft noch Wasser.»
Martin Knoll stürzt hier 30 Meter im freien Fall in den Tod. Er rollt weiter den steilen Abhang hinunter, bis sein Körper nach 100 Metern liegen bleibt. Die Polizei spricht von einem selbstverschuldeten Unfall. Tatsächlich ergeben BLICK-Recherchen: Knoll soll beim «Tritt» vom Bike gestiegen sein, wollte aber wieder aufsteigen. Dabei sei er gestrauchelt und habe das Gleichgewicht verloren.
Der Österreicher übernahm 2003 die operative Führung von McDonald’s Schweiz. Der FastFood-Riese trauert um einen «engagierten, erfolgreichen Geschäftsführer». Knoll hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.
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