Massnahmen reichen nicht
Berner Gemeinderat besorgt über Gewaltsituation in Reitschule

Der Berner Gemeinderat hat sich am Mittwoch besorgt über die Gewaltsituation rund um die Reitschule gezeigt. Mit den bestehenden Massnahmen sei der Szene nicht mehr beizukommen, teilte Stadtpräsidentin Marieke Kruit (SP) mit.
Publiziert: 08.01.2025 um 16:45 Uhr
|
Aktualisiert: 08.01.2025 um 16:59 Uhr
Polizisten führten am Mittwoch auf der Schützenmatte vor der Reitschule eine Personenkontrolle durch.
Foto: PETER KLAUNZER
sda-logo_g.jpeg
SDASchweizerische Depeschenagentur

Die Gewaltentwicklung gehe in erster Linie von vorwiegend ausländischen, im Drogendeal tätigen und selbst Drogen konsumierenden Menschen aus, schrieb Kruit auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Diese seien zudem teilweise bewaffnet und gewaltbereit.

«Es ist klar, dass der entstandenen Szene mit den bestehenden sozialen, integrativen beziehungsweise nicht-repressiven Interventionen nicht mehr beizukommen ist», so Kruit. Zugleich drohten repressive Interventionen im bestehenden Asylsystem vielfach ins Leere zu laufen. 

Zu möglichen Massnahmen der Stadt äusserte sich Kruit nicht näher. Diese müssten nun weiter gesucht werden. «Es muss unser Ziel sein, die Situation auf der Schützenmatte zu verbessern.»

Der Gemeinderat sei bei der Lösungsfindung «an die geltende föderale Arbeitsteilung mit Bund und Kanton» gebunden. So verbiete etwa das übergeordnete Recht sogenannte Dealer-Corner. Dies hatte im Dezember eine Vernetzungsgruppe rund um die Reitschule gefordert.

Die Stadtregierung sucht nun rasch das Gespräch mit allen beteiligten Akteuren, wie Kruit in Aussicht stellte. Dazu gehörten die Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (IkuR), die Kantonspolizei und die städtischen Stellen. 

Der Entscheid der Reitschule für die temporäre Schliessung zeige, dass auf allen Seiten ein Interesse bestehe, Massnahmen gegen die aktuelle Situation zu finden, so Kruit.

Die Reitschule hatte am Dienstag bekanntgegeben, ihre Tore für zwei Wochen zu schliessen. Als Grund nannten die Betreibenden die in den Vorwochen eskalierte Gewalt im und um das alternative Kulturzentrum.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?