Die von linksautonomen Kreisen getragene, unbewilligte Demonstration wurde am späten Nachmittag vor dem Bahnhof Bern gestoppt. Gegen 16 Uhr hatten sich die 400 Kundgebungsteilnehmer beim Bahnhof versammelt und sind anschliessend mit Pyro-Fackeln, Böllern, Transparenten und Fahnen durch die Stadt gezogen. «Überall ist Afrin, überall ist Widerstand», skandierten die Kundgebungsteilnehmer.
Die Polizei war in der Stadt sichtbar präsent, hielt sich jedoch zunächst zurück. Sie ermahnte die Demonstranten, Sachbeschädigungen zu unterlassen. Vermummte sprayten trotzdem da und dort an Fassaden.
Als die Demo-Teilnehmer den Durchsagen der Polizei nicht Folge leisteten, stoppte sie den Kundgebungszug kurz vor dem Bahnhof. Die eingekesselten Demonstranten entzündeten ein Feuer und tanzten zu kurdischer Musik.
Kontrollen gehen in der Nacht weiter
Als der grösste Teil der Demonstranten die Kundgebung nicht verliess, begann die Polizei, Personenkontrollen durchzuführen. Verschiedene Demonstranten wurden abgeführt. Sie wurden zu Personenkontrollen auf eine Wache gebracht. Die Polizei setzte zeitweise Gummischrot ein. Ihren Angaben zufolge wurde niemand verletzt.
Der ÖV war stundenlang blockiert, die Lage unübersichtlich. Die Feuerwehr entfernt die Transparente der Demonstranten.
Um 22.30 Uhr teilte die Polizei mit, dass der Einsatz beendet ist und der ÖV wieder fahre. «Wir bleiben auch in der Nacht präsent», schrieb die Polizei auf Twitter.
Gegen «Überfall der Türkei auf Afrin»
Die Kundgebung richtete sich gegen den «Überfall der Türkei auf Afrin», wie auf einem Flyer der Demonstranten zu lesen war. Die Schweiz habe sich auf die Seite des Kapitals geschlagen und habe ein Interesse in der Türkei weiterhin gut zu verdienen.
Mit Schweizer Geld und Waffen werde Krieg geführt in der Welt, kritisierten die Kundgebungsteilnehmenden. Vor der Demonstration hatten Vermummte auf dem Glasbaldachin über dem Bahnhofplatz grosse Transparente angebracht, um ihre Anliegen zu verdeutlichen. (SDA)