Luzi Stamm (66) hat vergangene Woche in Bern Kokain gekauft . Der nächste Zwischenfall lässt nicht lange auf sich warten. Kurz darauf wird publik, dass der SVP-Nationalrat unlängst einen Koffer mit einer Million Franken Falschgeld ebenfalls ins Bundeshaus mitgebracht hat.
Wirre Erklärungen folgen. Die SVP Aargau zieht die Reissleine. Demnach hat Stamms Verhalten bereits seit geraumer Zeit Anlass zur Sorge geben. «Nachdem die Lage am Wochenende zu eskalieren drohte, vereinbarte man mit ihm zu seinem eigenen Schutz eine Auszeit», so die SVP Aargau in einer Stellungnahme am Montagabend.
SVP hofft, dass Luzi Stamm «zur Ruhe findet»
Der Deal: Stamm sollte am Montagmorgen um 10 Uhr «ärztliche Hilfe aufsuchen» und die mitgeteilte Auszeit zur Erholung nehmen. Doch dem entzog sich der SVP-Politiker. Stattdessen tauchte er am Montag dennoch in Bern auf. SVP-Nationalrat Thomas Burgherr (56) gelang es schliesslich, den 66-Jährigen zu überzeugen, ihn in ärztliche Behandlung zu bringen. «Die SVP hofft, dass er da zur Ruhe findet und eine angemessene Behandlung erfährt», heisst es im Schreiben weiter.
Als Jurist hat Luzi Stamm 1989 den Dreifachmörder Alfredo Lardelli (†59) zu 20 Jahren hinter Gittern verurteilt. In der Politik verfolgte Stamm eine unkonventionelle Linie. Bis 2001 in der FDP wechselte er dann zur SVP. Sein Fokus lag dabei auf dem dem Kampf gegen die EU und den Asylmissbrauch. (rad)