Bern wird von Krawall beherrscht. Seit der Räumung eines besetzten Hauses am letzten Mittwoch knallt es fast jede Nacht in der Bundesstadt. In und um Bern sind mittlerweile vier Immobilien in der Hand der linksradikalen Szene. Im Länggass-Quartier besetzt ein «Kollektiv Fabrikool» seit Februar ein einsturzgefährdetes Gebäude auf dem Von-Roll-Areal. Ein Ultimatum des Kantons lief am Donnerstag ab.
Bisher ohne Folgen: Die Hausbesetzer machten gestern Pommes frites und Kaffee auf dem Gelände neben der Pädagogischen Hochschule. Auf BLICK-Nachfrage heisst es von einem Bewohner nur: «Wir wohnen nicht mehr hier!»
Nachfragen unerwünscht
Auch im Café Toujours an der Freiburgstrasse haben es sich seit März 2016 Besetzer gemütlich gemacht. Am späten Vormittag kommen vier junge Männer aus dem versprayten Gebäude. Einer droht auf Englisch: «Haut ab!»
Im Lorraine-Quartier ist seit April 2013 ein früheres Bordell besetzt. Dort hat es auch eine autonome Schule. Auf dem Stundenplan: «Selbstbestimmtes und hierarchiefreies Lehren und Lernen.» Weitere Fächer: Boxen, Bauchtanz, Yoga und Deutschkurse. «Wir entscheiden alles basisdemokratisch im Kollektiv», sagt ein junger Besetzer. Und: In Ostermundigen BE hat die selbsternannte «Familie Osterhase» ein Haus besetzt. Nicht immer zur Freude der Nachbarn.