Krach wegen Tschäppät-Nachfolge
Rot-Grün-Mitte-Bündnis in Bern gerettet

Weil man sich nicht einigen konnte, wer die Nachfolge des Berner Stapis Alexander Tschäppät antreten sollte, stand das Bündnis vor dem aus. Nun gab es eine überraschende Wende.
Publiziert: 02.05.2016 um 22:37 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 18:55 Uhr
Die Suche nach einem Nachfolger für Alexander Tschäppät sorgte für Zoff.
Foto: BAA_2014_05_07

Kehrtwende im Streit um das Rot-Grün-Mitte-Bündnis in der Stadt Bern. Die Delegierten der SP sind am Montag von ihren Forderungen abgerückt und ermöglichen so die Fortführung der langjährigen Partnerschaft mit dem Grünen Bündnis und der Grünen Freien Liste für die kommenden Wahlen.

Die Delegierten debattierten am Montagabend engagiert und ausdauernd das Für und Wider einer Kehrtwende. Am Ende entschied sich die Stadtberner SP mit 79 zu 27 Stimmen bei 4 Enthaltungen für eine Weiterführung des Rot-Grün-Mitte-Bündnisses mit dem Grünen Bündnis und der Grünen Freien Liste.

Die drei Bündnispartner waren sich im Hinblick auf die kommenden Wahlen in die Haare geraten wegen der Stadtpräsidiumskandidaturen. Ende Jahr tritt der langjährige Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät zurück.

Alle drei Parteien wollten einen Kandidaten für die Tschäppät-Nachfolge stellen: die SP Gemeinderätin Ursula Wyss, das Grüne Bündnis Gemeinderätin Franziska Teuscher und die Grüne Freie Liste (GFL) alt Nationalrat Alec von Graffenried.

Das Bündnis stand vor dem Aus

Die SP wollte aber nur zwei Kandidaturen tolerieren, das Grüne Bündnis wollte nur die Kandidaturen von SP und Grünem Bündnis akzeptieren, und die GFL beharrte auf einer eigenen Kandidatur und wollte sich nicht als Juniorpartner abspeisen lassen.

Vor wenigen Tagen hatten die Bündnispartner deshalb kommuniziert, man könne sich nicht einigen, das Bündnis werde nun wohl auseinanderbrechen. Dies sorgte für heftigen Wirbel.

Zufrieden zeigte sich am Montagabend nun auch das Grüne Bündnis. Die drei Kandidaturen für das Stadtpräsidium ermöglichten den Wählerinnen und Wählern eine Auswahl, obwohl es endlich Zeit sei für eine Frau als Berner Stadtpräsidentin, hiess es. Es sei klar gewesen, dass der Schritt nur von der SP als grösster Bündnispartnerin ausgehen könne, sagte die Präsidentin auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Das Rot-Grün-Mitte-Bündnis regiert die Stadt Bern bereits seit 24 Jahren. Die Stadtberner Wahlen finden am 27. November 2016 statt. (sda)

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