Keine Zeit für Essen und Fotos
Hätte Steck doch nur nicht so pressiert!

Szilárd Suhajda ist einer der Letzten, die Bergsteiger Ueli Steck am Mount Everest lebend gesehen hat. Auf Facebook beschreibt der ungarische Bergsteiger, wie der Schweizer aus Zeitgründen seine Einladung ausschlug.
Publiziert: 01.05.2017 um 16:20 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:46 Uhr
Lud Ueli Steck zu scharfer Paprikawurst: Szilárd Suhajda (l.) mit seinem Kollegen Dávid Klein im Basislager.

Als Ueli Steck das Basislager für seine Trainigstour verliess, hat er sich bei Szilárd Suhajda verabschiedet. Suhajda schreibt auf Facebook: «Wie üblich, habe ich ihn zu einer Csabai Wurst eingeladen.» Das ist eine kleine, scharfe ungarische Paprikawurst.

Für Szilárd Suhajda war Ueli Steck zu schnell unterwegs.

Doch Steck hatte keine Zeit, er war in Eile. Auch für ein gemeinsames Bild habe es nicht gereicht. «Wir verschoben es auf das nächste Mal», schreibt Suhajda.

Letzter Wunsch an seinen Kollegen

Ueli Steck habe den Ungarn gefragt, ob er ihn nicht auf den Südsattel begleiten wollte. Doch für Suhajda ging alles ein bisschen zu schnell. Auch sei er nicht sicher gewesen, ob er mit der «Schweizer Maschine» überhaupt hätte Schritt halten können.

Hätte sich Ueli Steck doch nur etwas Zeit genommen! Vielleicht wäre es dann nicht zur Tragödie gekommen.

In Gedenken an Ueli Steck: Ein Bild auf dem Facebook-Profil von Szilárd Suhajda.

Der ungarische Bergsteiger erinnert sich auf Facebook auch an eine frühere Begegnung mit der unbändigen «Schweizer Maschine». «Einmal waren wir im Sturm unterwegs und kämpften mit allen Kräften gegen den Wind an. Ich trug schwere Bergschuhe, Ueli Steck schwebte in grosser Leichtigkeit in leichten Sportschuhen neben uns.»

«Schrecklich, ich sitze am Boden, kriege keine Luft», schreibt der ungarische Bergsteiger. Und er schliesst mit einem letzten Wunsch: «Gott segne dich, Ueli Steck!» (gf)

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