Kein Rösti fürs Stöckli,...
Aber die Berner Piraten säbeln weiter

In Bern gibt es am 15. November tatsächlich einen zweiten Wahlgang um die Ständerats-Sitze. Aber nicht wegen Albert Rösti (SVP), sondern wegen meuternden Piraten.
Publiziert: 20.10.2015 um 14:20 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:46 Uhr
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Jorgo Ananiadis (l.) und Denis Simonet verlassen das Schiff nicht.
Foto: zvg

Der Kampf um die zwei Berner Ständerats-Sitze schien einer unter drei politischen Schwergewichten zu sein. Am Sonntag lag SVP-Nationalrat Albert Rösti (48) nach neun der zehn Berner Wahlkreise in Führung und nahe am absoluten Mehr. Dann folgten die Resultate von Bern und Agglo: Die beiden Bisherigen Werner Luginbühl (57, BDP) und Hans Stöckli (63, SP) überholten ihn. Alle blieben unter dem absoluten Mehr.

Bis heute 12 Uhr mussten sich Kandidaten bei der Staatskanzlei abmelden, wenn sie nicht am zweiten Wahlgang vom 15. November teilnehmen möchten. Und das hat Rösti getan.

Fokus auf kantonale Taktik

Der Schritt mag national angesichts der eher knappen Rückstands auf Luginbühl und Stöckli überraschen. Dahinter steckt jedoch kantonale Taktik. Oder wie die Berner SVP in einer Medienmitteilung schreibt, die «Konzentration der Kräfte».

Ende Februar werden in Bern zwei SP-Sitze in der Kantonsregierung neu vergeben. Dann will die SVP voll angreifen und die bürgerliche Mehrheit im Regierungsrat erringen. Mit Hilfe von FDP und BDP. Weil man die bürgerlichen Parteien nun nicht verärgern will, gibt man in Sachen Ständerat nach. In vier Jahren ist schliesslich wieder eine Wahl. Gut möglich, dass Luginbühl und Stöckli dann nicht mehr antreten.

Also alles klar? Luginbühl und Stöckli gewählt? Kein zweiter Wahlgang?

Nein, denn die Berner Piraten meutern gegen das Polit-Etablissement.

Trotz 136'000 Stimmen Rückstand

Alle grösseren Parteien haben ihre Kandidaten zurückgezogen: die Grünen Christine Häsler, die FDP Claudine Esseiva, die Grünliberalen Jürg Grossen und die EVP Marianne Streiff-Feller. Aber die Piraten haben am Morgen gegenüber Radio SRF angekündigt: «Wir ziehen unsere beiden Kandidaturen nicht zurück», so Kantonalpräsident Jorgo Ananiadis (46). «Was wäre eine Wahl ohne Auswahl», twittert er später. Er selbst wird am 15. November gemeinsam mit Parteikollege Denis Simonet (30) nochmals antreten.

Ananiadis hatte im ersten Wahlgang als besserer der beiden einen Rückstand von über 136'000 Stimmen auf Stöckli. Zum Vergleich: Das ist etwa die Einwohnerzahl der Stadt Bern. Im Klartext: An die beiden Bisherigen kommen sie niemals heran, die sind praktisch gewählt.

Dennoch läuft die teure Wahlmaschinerie also weiter. Dank einer Partei, die sich in einem Communiqué gestern lobte: «Die Piraten bieten definitiv das beste Preis-Leistungsverhältnis aller Berner Parteien.» (tri)

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