Die Groteske um den zahlungsunwilligen Präsidenten des Islamischen Zentralrats geht in den nächsten Akt. Nicolas Blancho hätte eigentlich gestern, am 20. November um punkt 9 Uhr beim Betreibungsamt in Ostermundigen vorstellig werden sollen. Der Grund: der Vollzug einer Pfändung.
Fast 9000 Franken Krankenkassenschulden hat der Vollzeit-Vereinspräsident und Teilzeit-Übersetzer bereits aufgetürmt (BLICK berichtete). Nur: Beim Betreibungsamt fehlt zum gesetzten Termin von Blancho jede Spur. Selbst eine Stunde später taucht er nicht auf.
Ob Blancho seither das Betreibungsamt aufgesucht hat, wollen die Beamten auf Anfrage nicht sagen.
Das passiert als Nächstes
Sollte der IZRS-Präsident den Zahlungsbefehl tatsächlich verweigert haben, stünde bei ihm wohl demnächst die Polizei vor der Tür. Sie erhält im Falle eines versäumten Pfändungstermins den Auftrag, den Schuldner aufzufinden und auf das Amt zu bringen, heisst es beim Betreibungsamt in Ostermundigen.
Dort würde die finanzielle Lage Blanchos genau abgeklärt werden. Eventuell wird es dann richtig ungemütlich für den Schuldner: Konten könnten gesperrt und Besitztümer beschlagnahmt werden.
Zuletzt öffentlich geäussert hatte sich Nicolas Blancho zur Sache am letzten Donnerstag mit einem sonderbaren, via Twitter veröffentlichten Video. Darin dementierte er Berichte, wonach er untergetaucht sei. Er befinde sich im Hauptquartier des IZRS, behauptete der Vereinspräsident. IZRS-Sprecher Qaasim Illi sagte ebenfalls, Blancho sei nie untergetaucht. Die Behörden hätten den Vereinspräsidenten lediglich nicht erreichen können, weil Blanchos offizielle Anschrift «aus Sicherheitsgründen» das IZRS-Hauptquartier sei. So sei wohl ein Brief nicht angekommen. Ausserdem weile Blancho oft im Ausland.
Ob Blancho inzwischen seiner Pflicht nachgekommen sei, wollte Sprecher Illi nicht sagen. Und auch Nicolas Blancho wollte den Fall nicht kommentieren.