Die Bikes sind rund um den Bahnhof abgestellt, die Helme lieblos an die Velos gebunden. Wenn der Regen kommt, werden sie nass. «Aus solchen Beobachtungen entstand der Snapbag», sagt Claudio Zulauf. Einerseits heisst es immer wieder: «Kluge Köpfe schützen sich.» Velofahrer sollen Helme tragen. Aber wohin mit den klobigen Dingern, wenn man mal angekommen ist?
«Es braucht eine Lösung, die funktional ist. Aber auch ästhetisch und chic», sagten sich Zulauf und sein Kollege Roman Vatter. Die Idee des Snapbag entstand vor rund einem halben Jahr, seit zwei Monaten bedeutet er für die beiden Jungunternehmer die tägliche Arbeit. Die Hauptfunktion: Die Tasche («Bag») für den Helm kann ans Bike geklickt («snap») werden. So ist der Helm verstaut und bleibt sauber. Der Snapbag kann jedoch auch in eine leuchtende Hosenklammer umfunktioniert werden. Oder während der Fahrt über den Helm gezogen werden, so dass es nicht durch dessen Löcher regnet.
Der Trend zum Velo-Chic
«Ein Punkt ist der Trend zu kombinierter Mobiliät», erklärt Zulauf. Das Velo geht mit ins Tram oder in den Zug, da wird der Helm rasch zum Ballast. Und da ist der Trend zum Velo-Chic. In Bern fand am autofreien Sonntag in der Länggasse sogar eine Velo-Modeshow statt.
Für ihren Snapbag haben Zulauf und Vatter die Start-Up-Firma Cevo mit Sitz mitten im Kirchenfeld-Quartier gegründet. Inzwischen arbeiten sie zu viert am Projekt. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) zeigte sich beim ersten Kontakt «ziemlich begeistert», wie Zulauf erzählt. Die Suva zog nach. Seit einigen Wochen vertreiben die beiden Mittzwanziger den Snapbag in sechs Farben nun direkt übers Internet.
Im Hintergrund werkeln sie jedoch bereits an einem nächsten Projekt. Schliesslich gelten auch Leuchtwesten als unchic.