Farbe ist drin, Farbe ist drumrum. In einem grösstenteils weissen Laden fallen die bunten Packungen noch viel mehr auf. Die Türen standen zwar heute Morgen schon offen, tatsächlich schauten ein paar Passanten rein. Doch rasch merkten sie: Start ist hier erst morgen. Bei mymuesli an der Marktgasse läuft der Schlussspurt.
Die Macher aus Deutschland nennen es einen «Offline-Markteintritt» (Blick am Abend berichtete). Der erste Schweizer Store von mymuesli ist praktisch bereit. «Ich bin aufgeregt», sagt Mitgründer Max Wittrock. Wie bei jeder Neueröffnung. Aber auch, weil es der erste Laden im «Geburtsland des Müeslis ist». Ein paar dumme Sprüche wird er sich als Deutscher im Schweizer Markt anhören müssen. Auf der Website und auf den Packungen heisst es «Müesli», in der Pressemitteilung «Müsli». Eine Glaubensfrage.
Ausbau wäre «ein Traum»
Egal ob mit oder ohne «e»: Das Unternehmen schreibt eine Erfolgsgeschichte. 25 Filialen gibt es mittlerweile gemäss Website – grösstenteils in Deutschland, zwei in Österreich. Ein Ausbau in der Schweiz wäre «ein Traum», findet Wittrock. Konkrete Pläne gebe es aber nicht. Überhaupt zeigt sich Wittrock noch immer überwältigt vom Erfolg nach sieben Jahren Bestehen der Firma. «Wir verstehen uns immer noch als Start-up.»
Dass der Start in Bern erfolgt, hat viel mit dem regionalen Migros-Genossenschaft Aare zu tun. Der mymuesli-Laden befindet sich in einem Haus, dass der Migros gehört. Ab morgen wird sie auch in ihren regionalen Geschäften Müesli-Mischungen anbieten. Eine strategische Partnerschaft.
Von Paleo bis Matcha im Trend
Im neuen Berner Store stehen 45 Mixes. Nicht nur das gängige Birchermüesli, sondern auch eine Paleo-Mischung oder eine mit Matcha. «Online können mit achtzig Zutaten theoretisch 566 Billiarden Kombinationen gemischt werden», rechnet Wittrock stolz. Die fixfertigen Kreationen können anschliessend im Store abgeholt werden. Dass das Unternehmen im Internet gross geworden ist, erspart ihm auch die Marktforschung. An den Bestellungen sehen die Macher sofort, was ankommt und was nicht.
Etwa das «Bern-Müesli»? Das ist eine lokale Variante mit dem Berner Panorama als Packung, die zuvorderst im Laden stehen wird. «Vielleicht ein Souvenir für Touristen», denkt Wittrock. Mit «e».