Ihr Bestand hat sich innert einem Jahr verzwölffacht
Problem-Krähen terrorisieren Bümpliz

Über tausend Krähenpaare brüten auf dem Stadtgebiet von Bern. Im Quartier Bümpliz hat sich ihr Bestand seit letztem Jahr sogar verzwölffacht – und damit auch der Lärm. Dies bringt die Anwohner auf die Palme.
Publiziert: 06.05.2017 um 18:32 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:45 Uhr
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In der Stadt Bern gibt es mittlerweile über tausend Brutpaare. In Bümpliz hat sich der Bestand innerhalb eines Jahres verzwölffacht.
Foto: Imago

Krähen zerfetzen Müllsäcke, hinterlassen Dreck und sorgen mit ihrem ohrenbetäubenden Gekrächze für schlaflose Nächte. Der Berner Stadtteil Bümpliz leidet zurzeit besonders unter den schwarzen Plagegeistern: Ihr Bestand hat sich dort seit dem letzten Jahr verzwölffacht.

Dazu haben die Krähen momentan Brutzeit – was den Lärmpegel zusätzlich in die Höhe schnellen lässt. Denn die Vögel machen dies nicht einzeln, sondern in Kolonien von Hunderten von Vögeln. 

Ende des Krähenbooms nicht in Sicht

«Letztes Jahr haben wir nur eine Kolonie beobachtet, jetzt sind es zwölf. Es ist davon auszugehen, dass mehr dazukommen», sagt Sabine Tschäppeler von der Fachstelle Natur und Ökologie zu Radio Energy. Wenn sich erst eine Kolonie angesiedelt habe, kämen andere nach. Trotzdem macht sie den Betroffenen Hoffnung: «Es ist vor allem laut, wenn die Jungen schlüpfen. Das geht aber nicht mehr so lange», so Tschäppeler.

Vorliebe für Platanen

Nicht nur Bümpliz ist von der Plage betroffen. Wie Sabine Tschäppeler berichtet, leben heute in der gesamten Stadt Bern über tausend Brutpaare – drei Mal mehr als noch vor zehn Jahren! 

Doch nicht etwa das Futter zieht sie in die Städte: Krähen brüten mit Vorliebe in Platanen, wie die «NZZ» schreibt. Diese Baumart findet man oft in Parkanlagen und städtischen Gebieten. Laut Michael Schaad von der Schweizerischen Vogelwarte sind die Äste und Zweige der Platanen ideal für die Nester der Krähen. (maz)

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