Lange Haare, die Rehaugen hinter einer verspiegelten Sonnenbrille und einen Hund im Arm. Kann die schöne I. M.* Chefin eines internationalen Drogenrings sein? Der reformierte Solothurner Pfarrer A. W.* (44) jedenfalls behauptet, er habe in ihrem Auftrag am Flughafen Zürich einen Brasilianer abgeholt, der fast drei Kilo Koks im Gepäck hatte. Beide wurden verhaftet.
«Ich wurde ausgenutzt», sagt der Koks-Pfarrer, «ich hatte Gefühle für sie.» Freunde von ihr sind nicht überrascht. «Dass sie sich immer wieder Reisen nach Brasilien leisten konnte, fand ich verdächtig», so ein Bekannter. Denn gearbeitet habe I. M. nur selten.
Der Pfarrer schwärmte für die Frau. Vor einigen Monaten wanderte sie aber offenbar nach Brasilien aus, heiratete dort ihren nigerianischen Freund und bekam ein Kind. Für Freunde von I. M. ist klar: «Sie ist durch ihren Mann ins Netzwerk der brasilianisch-nigerianischen Drogenmafia geraten.»
Letzte Woche wollte I. M. mit dem Kind in die Schweiz zurückkommen. Eine Freundin: «Sie reagiert nicht auf Kontaktversuche.» Der Verdacht: Auch sie könnte bei der Einreise am Flughafen verhaftet worden sein. Die Staatsanwaltschaft will sich aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äussern.