Das Grandhotel Giessbach hoch über dem Brienzersee fährt den Betrieb langsam wieder hoch. Am letzten Wochenende führte Direktor Mark von Weissenfluh eine Art Probelauf durch. Der Betrieb öffnete seine Türen für Gäste, man liess allerdings nur halb so viele Menschen ins Gebäude wie normalerweise üblich. «Es geht uns nicht um die Anzahl, die Gesundheit unserer Gäste hat oberste Priorität», sagt von Weissenfluh zu BLICK. Und die Premiere sei geglückt: «Es war eine riesige Freude spürbar bei den Gästen – aber auch beim Personal.»
Abstandsregeln sind gewährleistet
Nach dem Lockdown hatte man den Betrieb eingestellt, weil es zu viele Stornierungen gab – und sich die Situation rasend schnell veränderte. Heute darf das Hotel wieder Gäste empfangen – mit einigen Einschränkungen. So dürfen etwa nur Übernachtungsgäste im Restaurant speisen.
Mittlerweile wisse man, wie man das Virus unter Kontrolle halten könne, erklärt der Hoteldirektor: «Zwei Meter Abstand sind bei uns immer gewährleistet!» Dabei kommt ihm die enorme Grösse des altehrwürdigen Gebäudes natürlich entgegen. Lediglich ein paar Sitzgelegenheiten habe man auseinanderrücken müssen. «Da haben es andere Betriebe nicht ganz so einfach wie wir», so der Direktor. Zudem wurde die Theke der Bar geschlossen.
Etwas einfallen lassen musste man sich dafür im Restaurant. «Wir bedienen mit Gesichtsmasken und Handschuhen. Dazu arbeiten wir mit Beistelltischen, um den Abstand gewährleisten zu können.» So hätten sich an der Premiere sämtliche Gäste «sicher und wohlgefühlt», so der Direktor.
Desinfektionsmittel und Trennscheibe
Die anderen Schutzmassnahmen kennt man bereits aus dem Detailhandel: Im ganzen Gebäude sind Handdesinfektionsmittel verteilt, an der Rezeption trennt eine Glasscheibe Gäste und Personal.
Dass 2020 für die Schweizer Hoteliers finanziell äusserst schwierig werden dürfte, überrascht wohl niemanden. «Wir werden finanziell kämpfen müssen, das ist schon jetzt klar», weiss auch der Giessbach-Direktor. Aber er sieht auch Chancen, vor allem bei den einheimischen Gästen. «Wir können jetzt endlich mal den Schweizern zeigen, dass wir als Hoteliers und Restaurateure eine gute Qualität bieten.»