32 Prozent der BLICK-Leser haben in der gestrigen Online-Abstimmung gewählt: Der Bernhardiner ist das Nationaltier der Schweiz. Auslöser für die Abstimmung ist die aktuelle Ausstellung im Landesmuseum Zürich «Tierisch schweizerisch» (BLICK berichtete).
Um Barry, den berühmtesten Lawinenhund der Welt, ranken sich diverse Heldengeschichten. Der heilige Bernhard baute um 1050 das Hospiz auf dem Walliser Pass Grosser Sankt Bernhard, um Pilgern, Flüchtenden und Händlern beim beschwerlichen Weg über den Berg zu helfen.
Über 40 Menschen gerettet
Die Augustiner Chorherren, die das Hospiz leiteten, hielten Alpenhunde als Schutz- und Lastenhunde. Im Jahr 1700 wird zum ersten Mal in einem Schreiben ein Hund auf dem Grossen St. Bernhard erwähnt. Er musste in der Küche in einem Laufrad marschieren, damit der Bratspiess gedreht wurde.
Der berühmte Barry kam im Jahr 1800 auf die Welt. Der legendäre Bernhardiner arbeitete zwölf Jahre als Rettungshund im Hospiz auf dem Grossen St. Bernhard. Er spürte über 40 Menschen auf dem Pass auf und rettete sie so vor dem sicheren Tod.
Unter den Geretteten soll auch ein Kind gewesen sein: Barry soll in einem Winter im Schneegestöber einen kleinen Buben entdeckt haben. Er grub ihn aus und leckte ihn mit seiner Zunge so lang ab, bis das Kind aus der Kältestarre erwachte, sich am Rücken seines Retters festhalten und von Barry ins Hospiz getragen werden konnte.
Soldat Napoleons erstach Barry
Um 1800 wurde auch Napoleon im Hospiz empfangen. Seine Armee mit 46'000 Mann überquerte in zehn Tagen den Grossen St. Bernhard.
Die Legende sagt, dass Barry einen Heldentod starb: Als der Bernhardiner einen halb erfrorenen Soldaten Napoleons retten wollte, dachte dieser, das grosse Tier sei ein Wolf. Der Soldat stach zu und tötete Barry. Auf einem Denkmal auf dem Hundefriedhof von Asnières bei Paris steht bis heute: «Barry rettete 40 Personen das Leben. Er wurde von der 41. getötet.».
Tatsächlich aber wurde Barry 1812 in den Ruhestand geschickt und nach Bern gebracht. Dort starb er 1814 an Altersschwäche und wurde fürs Museum ausgestopft.
Bern im Barry-Bann
Heute werden Bernhardiner nicht mehr als Rettungshunde, sondern als Therapiehunde eingesetzt. Jedes Jahr werden in der Zuchtstätte der Fondation Barry in Martigny VS rund 20 Welpen geboren.
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Doch der Mythos Barry lebt weiter: Im Naturhistorischen Museum in Bern kann das Präparat von Barry in einer ständigen Ausstellung über den legendären Bernhardinerhund bestaunt werden. Damit nicht genug: Vom 1. Juli bis Ende September stehen in Bern zudem 102 Bernhardiner-Skulpturen in der ganzen Stadt.
Eine grossartige Schau, wie es dem Nationaltier eben gebührt.