Sechs Klima-Aktivisten sorgten am Samstagmorgen in Bern für Aufsehen. Sie waren gegen 10 Uhr auf einen Baukran vor dem Gebäude der Schweizerischen Nationalbank (SNB) beim Bundesplatz geklettert und haben dort ein Transparent angebracht. «Unser Planet hat Grenzen. Sprengen wir sie nicht», stand auf dem Plakat der Greenpeace-Aktivisten.
Mit einem zusätzlichen Flyer machten sie auf den sogenannten Earth Overshoot Day aufmerksam und suchten das Gespräch mit Passanten. Dieser Tag markiert das Datum des laufenden Kalenderjahres, an dem die menschliche Nachfrage nach nachwachsenden Rohstoffen das Angebot und die Kapazität der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen übersteigt.
«Ab heute leben wir auf Pump»
In einer Medienmitteilung schreibt Greenpeace: «Ab heute leben wir auf Pump. Würden weltweit alle Menschen so viel verbrauchen wie Einwohner:innen, Unternehmen und Verwaltungen der Schweiz, wären heute am 13. Mai sämtliche Ressourcen verbraucht, welche die Ökosysteme unseres Planeten in einem Jahr erneuern können.»
Die Kantonspolizei Bern war vor Ort. Gegenüber Blick erklärte eine Sprecherin, dass die Polizisten mit dem Eigentümer des Baukrans in Kontakt seien und abklären, ob weitere strafbare Handlungen im Raum stünden. Die Aktivisten baumelten derweil längere Zeit ungestört in der Luft. Die Polizei liess sie gewähren. «Solange die Personen das Transparent ruhig herunterhängen lassen, haben wir nicht vor, sie herunterzuholen», gab die Kapo Bern weiter an.
Kurz nach 11.30 Uhr haben die Aktivisten ihr Transparent wieder eingerollt und sind runtergestiegen. Dort wurden sie von der Polizei empfangen. Keiner der Aktivisten wurde festgenommen. Bei der Berner Kantonspolizei hiess es auf Anfrage, es liefen Abklärungen mit dem Eigentümer des Krans wegen strafbarer Handlungen.
Der Bereich um die SNB war abgesperrt. Auf dem Bundesplatz findet wie jeden Samstag der Markt statt. Der ging gewöhnlich weiter. (ene/man/sie/nad/SDA)