Auf einen Blick
- Zwei Sportwagen standen verlassen in Zweisimmen BE. Besitzer bleibt unbekannt
- Gemeinde verkaufte Autos online, Spuren führten nach Südosteuropa
- 1000 Franken warten auf Besitzer
Wochenlang standen zwei Sportwagen verlassen in einer Einstellhalle in Zweisimmen BE herum. Der weisse Toyota Supra und der braune Pontiac Firebird trugen keine Kennzeichen, dafür zierte ein Flammenvogel die Motorhauben.
Der Besitzer der Halle informierte die Polizei. «Trotz intensiver Suche habe man die betreffende Person nicht finden können», erklärte Kapo-Sprecherin Jessica Friedli laut der «Berner Zeitung».
Die letzte Spur führte offenbar nach Südosteuropa. Nach Ablauf der gesetzlichen Fristen verkaufte die Gemeinde die Autos schliesslich auf der Online-Plattform Ricardo. Der Erlös war bescheiden – der Trans Am war bei einem Unwetter vollgelaufen. Dennoch warten rund 1000 Franken auf den Besitzer, falls er sich bis Ende März meldet. Gemeindeschreiber Patrick Zeller rechnet aber nicht damit.
«Man lässt solche Autos nicht einfach stehen»
In Zweisimmen tauchten gemäss der «Berner Zeitung» schon im letzten Jahr zwei herrenlose Autos auf: Ein Kia Carnival und ein Fiat Stilo. Auch hier führten die Spuren ins Ausland – nach Spanien und Polen.
Für die Gemeinde ein Problem, denn: «Bei Personen im Ausland können wir nicht handeln», so Zeller. Der Fall der Sportwagen bleibt rätselhaft. Zeller zur Zeitung: «Irgendetwas wird damit gewesen sein, sonst lässt man solche Autos nicht einfach stehen.»
Die mysteriösen Umstände lassen viel Raum für Fantasie. Doch die nüchterne Realität sieht so aus: Die Gemeinde bleibt auf Kosten sitzen, Bussgelder laufen ins Leere. Der Verwaltungsaufwand ist beträchtlich.