Im Fall des Anfang Jahr in Därstetten BE auf einem Werkhof aufgefundenen Neugeborenen hat die Berner Justiz ein Strafverfahren eröffnet. Es geht um den Verdacht der Aussetzung und eventuell versuchter Kindstötung beziehungsweise versuchter Tötung.
Sprecher Christoph Gnägi der Berner Kantonspolizei bestätigt auf Anfrage von BLICK eine Meldung der Zeitung «Berner Oberländer». Die polizeilichen Ermittlungen laufen weiterhin, so Gnägi. Wie der Informationsbeauftragte der bernischen Generalstaatsanwaltschaft auf Anfrage mitteilte, richtet sich das Verfahren gegen die Mutter des ausgesetzten Säuglings und einen Mann aus ihrem Umfeld.
Zuvor sind die Mutter Marion W.* (41) und ihr Lebenspartner Klaus K.* am 23. Januar aus der Untersuchungshaft entlassen worden (BLICK berichtete). Sie waren wenige Tage nach dem Fund des Säuglings wegen Verdunkelungsgefahr in Haft genommen worden. Diese Gefahr besteht nicht mehr.
Viele wollen das Mädchen adoptieren
Paul Tschabold (55) hat das Baby am 4. Januar in einer Kartonschachtel auf dem Werkhof der Gemeinde Därstetten aufgefunden. In kritischem Zustand wurde das unterkühlte Baby ins Spital geflogen.
Mitte Januar konnte es aus dem Spital entlassen werden. Das Mädchen wird nun unter Aufsicht der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde betreut. Mehrere Personen wollen das Mädchen adoptieren.
Die Mutter des Kinds stammt aus der Region. Die 41-Jährige hat bereits mehrere Kinder. Sie gab nach ihrer Festnahme an, das Kind ohne fremde Hilfe unweit des Fundorts zur Welt gebracht zu haben. Es gilt die Unschuldsvermutung. (SDA/szm)
*Namen geändert