Familie Scheffel aus Hindelbank BE plagt die Ungewissheit. Warum kam ihr Sohn Jan am Abend des 22. Oktobers 2015 in Lyssach BE auf die Gegenfahrbahn und krachte in ein anderes Auto?
Drei Tage nach dem Unfall starb Jan im Spital. Die Verletzungen waren zu schwer. Die drei Insassen des entgegenkommenden Autos wurden nur leicht verletzt.
Musste Jan einem VW Golf ausweichen?
Bis heute ist nicht klar, was damals genau geschah. Vieles spricht dafür, dass Jan mit seinem grünen Audi TT einem entgegenkommenden Auto ausweichen musste.
«Der Fahrer eines VW Golf machte ein Überholmanöver, deshalb wich mein Bruder rechts in ein Feld aus und verlor dabei die Kontrolle über das Auto. Dieses drehte sich, geriet rückwärts auf die Gegenfahrbahn und kollidierte dort frontal mit einem Auto», sagt Jans Schwester Nicole zur «Berner Zeitung».
Doch vom VW-Fahrer fehlt jede Spur. Nach dem Unfall suchte die Polizei mit einem Phantombild nach ihm. Dieses basiert auf den Aussagen des Fahrers des zweiten Unfallfahrers. Denn nach dem Unfall kehrte der VW-Fahrer zurück zum Unfallort und fragte den Fahrer, wie es ihm gehe.
«Weil mein Bruder gar nicht mehr ausstieg, bekam es der VW-Fahrer wohl mit der Angst zu tun, stieg in sein Auto und fuhr davon», sagt Nicole Scheffel.
3000 Franken Belohnung für Hinweise
Nicole Scheffel und ihre Familie haben die Suche nach dem VW-Fahrer noch nicht aufgegeben. So haben sie an einer Bushaltestelle ein Plakat mit dem Phantombild aufgehängt. Titel: «Immer noch dringend gesucht!» Dazu setzt die Familie eine Belohnung von 3000 Franken für Hinweise aus.
Bereits haben sich Leute gemeldet. Familie Scheffel gab die Hinweise der Polizei weiter. Nicole Scheffel stellt klar: «Wir wollen keinen Schuldigen an den Pranger stellen, sondern einzig wissen, wie es zum Unfall gekommen ist.» (sas)