Fahrplanänderung am Wochenende
Blaues Bähnli nach Worb BE wird ausrangiert

Publiziert: 13.12.2024 um 10:43 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2024 um 10:47 Uhr
Das blaue Bähnli von Bern nach Worb ist Geschichte. Die alten Trams werden durch neue, ganz in der Farbe Rot, ersetzt.
Foto: Keystone
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die Tage des legendären Blauen Bähnli von Bern in den Vorort Worb sind gezählt. Am Wochenende dreht ein letztes seine Runden und wird dann ausrangiert. Zu Berühmtheit brachte es das Verkehrsmittel dank eines Radiosketchs aus den 1950er-Jahren.

In der Cabaretnummer «Dr schnäuscht Wäg nach Worb» von Ernst Mischler und Karl Steuer steht ein deutscher Tourist in Bern am Zytgloggeturm und erkundigt sich bei einem Einheimischen, wann der nächste Omnibus nach Worb fährt.

Am Ende des von pointenreichen Missverständnissen geprägten Dialogs erfährt der völlig entnervte Tourist, dass nach Worb gar kein Bus fährt, sondern das Blaue Bähnli, das er aber gerade verpasst habe.

1908 fuhr eine erste, dampfbetriebene Bahn vom Berner Helvetiaplatz ins Dorf Worb. Ab 1930 trugen die unterdessen elektrifizierten Fahrzeuge die Farbe Blau.

Farbwahl verärgerte YB-Fans

In den 1980er-Jahren wurde der Zug durch Trams ersetzt, die Farbe Blau blieb. 2010 wurden die Trams blau-rot gespritzt. Denn: Rot ist die Farbe der Stadtberner Verkehrsbetriebe Bernmobil. Mit der Farbgebung sollte die Kooperation von Bernmobil mit dem Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) auf der Strecke symbolisch unterstrichen werden.

Das Rot-blau wiederum verärgerte die Fans des Berner Fussballklubs YB. Sie mussten nun zu Hause in einem Tram herumfahren, das just die Klubfarben des Erzrivalen FC Basel trug.

Mit dem Fahrplanwechsel vom Wochenende werden die letzten blauen Trams nun endgültig ausser Betrieb genommen. Deswegen muss aber niemand künftig zu Fuss nach Worb «gehen oder laufen» wie im Sketch. Die blauen Trams werden durch neue Fahrzeuge, ganz in Rot, ersetzt.

Das neue Tram ist 42,5 Meter lang und verfügt laut Bernmobil über 56 Sitzplätze in den Zweirichtungs- beziehungsweise 71 Sitzplätze in den Einrichtungsfahrzeugen.

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