«Kriege und Konflikte prägen das Weltbild, das spüren wir auch im Kanton Bern», sagte Sicherheitsdirektor Philippe Müller (FDP) am Dienstag vor den Medien. So hätten antisemitische Vorfälle und damit verbundene Anfragen seit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel und dem Aufflammen des Nahostkonflikts zugenommen. Auch zu Vorfällen gegen Muslime sei es in den vergangenen Monaten gekommen.
Konkrete Zahlen nannte die Kantonspolizei nicht, jedoch sei seit dem 7. Oktober 2023 ein starker Anstieg spürbar. Inzwischen stagnierten die Meldungen «auf einem hohen Niveau», sagte Michael Fichter, Chef Prävention der Kantonspolizei.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat die Kantonspolizei die bestehende Präventionsarbeit verstärkt und eine Kampagne mit dem Namen «Gemeinsam gegen Hass» lanciert. Rund 30 Religionsgemeinschaften, Behörden, Bildungsinstitutionen und weitere Organisationen beteiligen sich daran.
In diesem Rahmen würden zudem Schulen mit zusätzlichem Unterrichtsmaterial versorgt. Dies mit dem Ziel, dass sie vermehrt mit den Schülerinnen und Schülern Massnahmen gegen Hass diskutieren.
Die Berner Kantonspolizei erfasst Hassdelikte seit vergangenem Jahr statistisch. 2023 gingen insgesamt 55 Meldungen ein, wobei in erster Linie Beschimpfungen, Drohungen, Tätlichkeiten und einfache Körperverletzungen angezeigt wurden. Bei Hassdelikten handelt es sich um Straftaten, bei denen Menschen aufgrund einer Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen Gruppen angegriffen werden.