Die Tat war an Grausamkeit nicht zu überbieten: In einer Vollmondnacht schlug, würgte und trat John (28) die wehrlose Österreicherin Claudia B. Dann verging er sich an ihr. Ihre Leiche entsorgte er in einem Lichtschacht.
Die Anklage lautete auf Mord, Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, Diebstahl und Störung des Totenfriedens. Die Staatsanwaltschaft plädierte für eine lebenslängliche Haftstrafe. Eine Verwahrung falle aber nicht in Betracht, denn gemäss psychiatrischen Gutachten seien die Alkohol- und Drogenprobleme des 28-jährigen Schweizers therapierbar.
Der Verteidiger forderte einen Schuldspruch wegen vorsätzlicher Tötung und eine ambulante Massnahme. Sein Mandant habe die Escort-Dame nicht mit der Absicht bestellt sie zu töten.
Das Gericht in Burgdorf BE befand nun: 18 Jahre Haft, eine ambulante therapeutische Massnahme plus Verwahrung!
In Lichtschacht entsorgt
Die schreckliche Tat passierte am Abend des 9. März 2012. John K. bestellte das österreichische Escort-Girl Claudia B. (†44) nach Langenthal BE. John K. war betrunken und mit Kokain zugedröhnt. Als es um den Preis für die sexuelle Dienstleistung ging, sagte er, dass er kein Geld habe. Dann schlug er die Frau mit der Faust an die Schläfe.
Dann folgte eine wahre Gewaltorgie. John K. würgte sein Opfer, schlug und trat der wehrlosen Frau immer wieder ins Gesicht sowie in die Seite. Dann schleifte er ihren Körper vom Trottoir in Richtung Lichtschacht, riss ihr die Kleider vom Leibe, streifte sich ein Kondom über sein Glied und versuchte, in die Frau einzudringen. Mehrfach.
Mit Steinen und Haarbürste geschändet
John K. entdeckte in der Handtasche der Escort-Dame Gleitgel und befeuchtete damit einen Stein, den er mit der Tube in ihre Vagina steckte. Einen weiteren Stein schob er dem Opfer in den Mund, eine Haarbürste in den Anus.
«Es war wie ein Film, den ich nicht mehr stoppen konnte», sagte John K. vor Gericht. Am Schluss raubte K. Claudia B. rund 200 Franken sowie eine Halskette und fuhr mit ihrem Auto davon. Noch in derselben Nach verpulverte er das Geld für Kokain.
Am nächsten Tag fanden Handball-Junioren des HV Langenthal die schrecklich zugerichtete Frauenleiche. Sie war nackt, der Kopf voller Blut. Sie lag in einem Lichtschacht.
Vergewaltigungsvideos angeschaut
«Ich glaube nicht, dass ich sie töten wollte. Erst im Schacht realisierte ich, was passiert war», sagte John K. zum Richter. Er könne sich das nicht erklären. Er sei daran, dies mit seiner Psychiaterin aufzuarbeiten.
Doch der psychiatrische Gutachter konnte sich die Tat auch nicht erklären. «Die Motivation der Taten ist für uns eine Blackbox.»
Was klar ist: John K. war eine tickende Zeitbombe. In den Wochen vor der Tat schaute er sich auf dem Handy Vergewaltigungsvideos an. «Es war einfach Neugier», erklärte er. Doch es blieb nicht bei den Fantasien. «Ich wollte wissen, wie es ist, eine Frau zu vergewaltigen. Ich wusste, dass an diesem Abend etwas passieren könnte», sagte er.