Er löste einen Rettungseinsatz aus
Walliser (19) mit 2,4 Promille zu Fuss im Simplontunnel

Ein betrunkener Walliser hatte die glorreiche Idee, zu Fuss durch den Simplontunnel zu laufen. Er torkelte stattliche 17,4 Kilometer weit.
Publiziert: 19.02.2020 um 11:46 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2020 um 11:47 Uhr
Der Walliser (19) kam 17 Kilometer weit – verletzte sich aber auf seiner Wanderung leicht.
Foto: Keystone

Ein junger Walliser Fussballspieler ist im Juni 2019 mit seiner Mannschaft auf einem Ausflug in Domodossola. Der damals 19-Jährige bechert ordentlich, den ganzen Tag fliesst der Alkohol in Strömen, wie der «Walliser Bote» berichtet.

In Iselle (I) steigt der Betrunkene um 18 Uhr aus dem Zug, um zu telefonieren – da fährt dieser ohne ihn ab. Statt den nächsten zu nehmen, kommt dem Walliser die gloriose Idee, die nur mit 2,4 Promille plausibel erscheint: zu Fuss nach Hause zu laufen – durch den Simplontunnel!

Stürzt, zieht sich Schürfwunden zu

Knapp 20 Kilometer lang ist der Tunnel. Ein ordentliches Stück Weg! Tapfer macht sich der Stockbesoffene aber auf den Weg, tastet sich der Tunnelwand entlang und benutzt die Taschenlampe seines Handys auf den ersten Kilometern. Bald gibt der Akku seinen Geist auf, immer wieder stolpert und stürzt er – zieht sich dabei sogar Schürfwunden zu.

Um 20.10 Uhr bemerkt ein Lokführer schliesslich den Mann. Zu diesem Zeitpunkt hat der Fussballer bereits stattliche 17,5 Kilometer zurückgelegt. Sofort wird der Tunnel gesperrt, zwei Züge fallen aus. Die BLS startet einen Rettungseinsatz.

Der Ausflug im Tunnel wird teuer

Jetzt kassierte der Mann die Quittung. Die Staatsanwaltschaft Oberwallis hat ihn wegen Störung des Eisenbahnverkehrs schuldig gesprochen. Er kassiert laut «Walliser Bote» eine Geldstrafe von 900 Franken, bei einer Probezeit von zwei Jahren. Strafmildernd war dabei die starke Alkoholisierung.

Teuer wirds für die Schnapsdrossel trotzdem: Er muss eine Busse von 300 Franken sowie Verfahrenskosten von 1150 Franken zahlen. Und der BLS muss der Verurteilte zudem für die entgangenen Einnahmen der beiden ausgefallenen Verladezüge in der Grössenordnung von einigen tausend Franken aufkommen.

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