Die Wunde ist tief und das Blut rinnt über das ganze Gesicht: Bernhard Weber (53) aus Jens BE wollte am Mittwochmorgen eigentlich nur seine gewöhnliche Jogging-Runde geniessen, als er zum zweiten Mal innert Wochen unvermittelt von einem Raubvogel attackiert wurde.
«Ich habe den Vogel erblickt, da startete er auch schon seinen ersten Angriff», erzählt Weber Blick. «Den konnte ich noch abwehren und ich dachte, das war es jetzt.» Weber beobachtete noch eine Weile den Wald, dann joggte er wieder los. Doch die Ruhe täuschte: «Der zweite Angriff kam so schnell, dass ich keine Chance hatte. Er attackierte mich mehrmals von hinten.» Schnell bemerkte Weber seine Verletzungen. «Ich blutete sofort am Kopf.» Glücklicherweise habe er ein paar Taschentücher dabei gehabt und eine Kollegin, die in der Nähe wohnt, konnte die Wunde verarzten.
«Er sah mich als Feind»
Bei der ersten Attacke vor ein paar Wochen dachte sich Weber, der Vorfall sei ein einmaliger Schreck-Moment gewesen. «Dem war wohl nicht so», konstatiert der 53-Jährige. Er habe das jüngste Ereignis deshalb dem lokalen Wildhüter gemeldet. «Er meinte, dass es sich bei dem Raubvogel wahrscheinlich um einen Mäusebussard oder einen Milan gehandelt hat.» Der Wildhüter gab gegenüber Weber auch einen Grund für den Angriff an. «Er meinte, dass jetzt Brutzeit sei und ich für den Vogel wie ein Feind aussehe.»
Der Wildhüter würde das Gebiet jetzt mit Plakaten markieren, erzählt Weber.