Er fesselte und beraubte eine Seniorin (81) in Bern
Brutalo-Gärtner durch Klebeband überführt

2019 wurde eine Seniorin aus der Region Bern Opfer eines Überfalls. Sie wurde von ihrem ehemaligen Gärtner gefesselt und beraubt. Jetzt wurde der 55-jährige Kroate verurteilt.
Publiziert: 21.12.2023 um 18:45 Uhr
Ein 55-jähriger Gärtner wurde diese Woche vor dem Regionalgericht Bern-Mittelland verurteilt. Er hat 2019 eine Seniorin gefesselt und sie beraubt.
Foto: Phil Wenger Photography

2019 wurde eine Seniorin (81) in der Region Bern Opfer eines brutalen Überfalls. Unfassbar: Passiert ist es in ihren eigenen vier Wänden – schliesslich kannte die alleinstehende Frau den Angreifer. Bei dem Täter handelte es sich um ihren ehemaligen Gärtner, einen 55-jährigen Kroaten. Sie hatte ihn zwei Jahre zuvor engagiert.

Wie die «Berner Zeitung» berichtet, ist der Mann bei der Seniorin aufgetaucht, hat sie gefesselt und bestohlen. Diese Woche wurde er nun vom Regionalgericht Bern-Mittelland wegen Raubs und Hausfriedensbruchs zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 24 Monaten und einer Geldstrafe von mehreren Tausend Franken verurteilt.

Er hatte sein Opfer mit Klebeband eingewickelt

Wie es im Bericht weiter heisst, hatte der Beschuldigte vergeblich versucht, seine Unschuld zu beteuern. Das Gericht schenkte den Aussagen des Mannes aber keinen Glauben. «Wir haben eine DNA-Spur und weitere Beweismittel», sagte Gerichtspräsident Peter Müller.

Überführt worden sei der Täter schliesslich durch eine DNA-Spur auf einem Stück Klebeband, das man im Haus des Opfers entdeckt habe. So soll es sich exakt um jenes Klebeband handeln, mit dem die Seniorin beim Angriff eingewickelt worden war.

Seniorin lebt seit dem Überfall in Angst

Wie das Gericht schlussfolgert, habe der Angreifer das Band wohl nicht von der Rolle lösen können, seine Handschuhe ausgezogen und dabei Spuren auf dem Klebeband hinterlassen.

Ging es nach dem Beschuldigten, seien die Spuren dagegen im Sommer 2017 entstanden. Das Szenario, dass das Klebeband zwei Jahre lang unberührt blieb, schien dem Gericht aber als «weit hergeholt».

Zudem wurde auch das Alibi des Angeklagten von den Richtern als für nicht schlüssig erklärt. So habe er behauptet, zum Tatzeitpunkt in einem Tattoostudio in München (D) den Plattenboden ersetzt zu haben, gleichzeitig habe aber ein Facebook-Post bewiesen, dass eben dieser Boden erst im 2020 mit Platten besetzt wurde.

Die Seniorin leidet noch heute unter dem Überfall. Ihr Zustand habe sich seitdem verschlechtert – sie könne oft nicht schlafen und habe Angst, wenn das Fenster offen stehe. (dzc)

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