Autofahrer profitieren derzeit vom tiefen Ölpreis (Symbolbild)..
Foto: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Ein Liter Benzin für 1,03 Franken
Drei Tankstellen in Lyss BE zoffen sich um Billig-Preise

Wegen der Coronavirus-Pandemie sinken die Benzinpreise. In Lyss BE unterbieten sich gleich drei Tankstellen – und drücken den Preis auf 1,03 Franken für einen Liter bleifreien Sprit.
Publiziert: 27.05.2020 um 12:03 Uhr
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Mit 1,03 Franken für einen Liter lockt die Coop-Tankstelle in Lyss BE Kunden an.
Foto: Screenshot facebook

In Lyss BE herrscht freier Wettbewerb: Drei örtliche Tankstellen bekriegen sich mit tiefen Preisen, berichtet die «Berner Zeitung». Immer tiefer unterbieten sich die drei Tankstellen, die voneinander nur einen Steinwurf entfernt sind: Bei BP gibts einen Liter bleifreies Benzin für 1,09, bei Scall für 1,035 – und bei Coop sogar für 1,03 Franken.

Auch wenn die Benzinpreise wegen der Corona-Krise und der Erdölpreise sinken, sind sie in Lyss ungewöhnlich niedrig. Zum Vergleich: BP und Coop gehen derzeit schweizweit von einem Durchschnittswert von 1,30 Franken aus, wie die Zeitung berichtet. Nur an zollfreien Zapfsäulen ists günstiger.

Tankstellen machen kaum Gewinn

Mit diesem Preiskrieg machen die Tankstellen zwar gute Werbung – aber wohl kaum noch Gewinn. Denn: Der Benzinpreis setzt sich grösstenteils aus Steuern und Abgaben zusammen – etwa 75 bis 85 Rappen (BLICK berichtete). Hinzu kommen Einkauf, Transport und Vertrieb. «Der Warenwert kommt aktuell höher zu stehen als der Säulenpreis», sagt Erich Schwizer, Mobilitätsexperte des Touring-Club Schweiz (TCS).

Doch woher kommt der tiefe Preis? «In Lyss ist der Wettbewerb bezogen auf die Grösse des Orts sehr intensiv», sagt BP-Sprecher Peter Kretzschmar der «Berner Zeitung». Auch Coop findet die Situation aussergewöhnlich, «da dieser Tiefpreis in den letzten Wochen durch mehrere sehr zügig aufeinanderfolgende Preissenkungen zustande kam», so Coop-Mineralöl-Sprecherin Sabine Schenker.

Preiskampf zieht sich über Wochen

Laut BLICK-Lesern dauert der Preiskampf schon seit März an: Bereits Ende des Monats lag der Preis bei Scall damals bei 1,075 Franken.

«So wenig wie an dieser Tankstelle zahlt man auch bei Scall sonst nirgends», sagt Seniorchef Muhedin Skalonjic. Die Discounter-Tankstelle habe aber zu «einem günstigen Zeitpunkt sehr viel Benzin eingekauft», so Skalonjic weiter. Mit den Tiefpreisen wolle man vor allem Kunden anlocken. Für wie lange, bleibt unklar. (szm)

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