Die freie Verfügbarkeit von Hygieneprodukten nehme den Frauen Stress und Ängste vor Blutflecken und unangenehmen Situationen, argumentierten die Motionärinnen. Zudem entlaste sie das kleine Portemonnaie und trage zur Enttabuisierung der Periode bei.
«Menstruationsartikel sind ein Grundbedürfnis und müssen dementsprechend für alle verfügbar sein», sagte Paula Zysset (Juso). Die monatlichen Kosten von 10 bis 15 Franken fielen für manche Frauen durchaus ins Gewicht, hielt Ursina Anderegg (GB) fest.
Der Gemeinderat hatte den Vorstoss vor über vier Jahren beraten und zur Ablehnung empfohlen. Seither hat er allerdings einen Sinneswandel durchgemacht.
«Wir werden bis im kommenden März die Toiletten in allen Schulen und Turnhallen mit Binden- und Tamponspender ausrüsten», kündigte Gemeinderat Michael Aebersold (SP) im Stadtrat an. Insgesamt gehe es um rund 130 Gebäude. «Das ist zumindest ein Anfang.» Weitere Schritte könnten anschliessend folgen.
Die Gegenstimmen kamen aus dem Mitte-Rechts-Lager, insbesondere von der SVP. Allerdings ergriff in der Debatte kein Gegner des Vorstosses das Wort.
Auf Kantonsebene war ein ähnliches Begehren im März 2020 gescheitert. Der bernische Grosse Rat hatte damals ein Postulat aus SP-Reihen für Gratis-Tampons und -Binden an den öffentlichen Schulen abgelehnt. (SDA)