Es ist noch früh am Samstagmorgen, als in Huttwil BE die Polizei anrückt. Mehrere Strassen werden abgesperrt, das Gebiet rund um den Parkplatz Oberdorf komplett geräumt.
Um kurz nach 6 Uhr ist bei der Berner Polizei ein Notruf eingegangen: Vor Ort war ein verdächtiger Gegenstand entdeckt worden, wie es auf BLICK-Nachfrage heisst.
Aus Sicherheitsgründen habe man darum die Örtlichkeit abgeriegelt. Ein Augenzeuge, der am frühen Morgen noch am Parkplatz Oberdorf in Huttwil war, sagt: «In der Mitte des Platzes stand einfach ein Rucksack. Nun ist das Gebiet abgesperrt.» Das blieb auch so bis kurz nach 11 Uhr, dann konnte die Polizei Entwarnung geben. In einer Medienmitteilung bestätigte die Berner Polizei schliesslich, dass es sich beim verdächtigen Objekt um einen «Rucksack mit angehefteter Drohung» handelte.
Neuer Standort für Corona-Test-Truck
Brisant: Der verdächtige Gegenstand wurde offenbar genau dort deponiert, wo am Samstagmorgen eigentlich der Corona-Test-Truck des Kantons hätte Halt machen sollen. «Wir sind informiert worden, dass wir kurzfristig einen neuen Standort für den Truck suchen müssen», sagt Huttwils Gemeindepräsident Walter Rohrbach zu BLICK.
Ob es einen Zusammenhang zwischen dem deponierten Gegenstand und dem Test-Lastwagen gibt, wollen weder Rohrback noch die Polizei bestätigen. «Wir haben die Bevölkerung im Vorfeld über den Corona-Truck informiert und klar gemacht, dass ein Test dort absolut freiwillig ist», sagt Rohrbach. Rund 100 Personen hätten sich angemeldet.
Der Kanton Bern hatte das mobile Covid-19-Testlabor Anfang Februar in Betrieb genommen. Es ist in einer ersten Phase für rasche, mobile Einsätze bei Massentestungen vorgesehen und zieht derzeit von einer Berner Gemeinde in die andere.
Mehrere Droh-Schreiben an Behörden verschickt
Der gefundene Rucksack in Huttwil ist nicht die einzige Drohung, welche die Berner Polizei in diesen Tagen untersuchen musste. «Seit Anfang Woche gingen bei der Kantonspolizei Bern mehrere Meldungen zu verdächtigen Briefen ein. Die Briefe waren allesamt an verschiedene Behörden und Institutionen in der Region Bern adressiert und enthielten pulverartige, zunächst unbekannte, Substanzen.», heisst es in der Polizei-Mitteilung weiter.
Zwar haben sich die Substanzen jeweils als ungefährlich herausgestellt. Es werden dennoch Strafverfahren eröffnet. Einen Zusammenhang zwischen den Droh-Schreiben und dem Fall in Huttwil scheint es derzeit nicht zu geben. (cat)
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