Die ganze Familie Dubey war im Musikfieber: Mutter Margrit (55), Vater Pierre André (60) und die gemeinsame Tochter Dania (35) folgten ihren Lieblingsstars bis ins Ausland an Konzerte, kannten viele Künstler sogar persönlich.
Jetzt sind die Dubeys tot. Alle drei: Am Samstag fand man ihre Leichen in der Wohnung der Familie in Grenchen SO (im BLICK). Eine Person wurde erschossen, zwei wohl mit einem Sack über dem Kopf erstickt. Vieles deutet darauf hin, dass der Dreifachmord etwas mit dem Nebenverdienst zu tun hat: Die Familie bewegte sich im Schenkkreis-Milieu, allen voran anscheinend Mutter Margrit.
Es war die letzte grosse Party der Dubeys: Zum 60. Geburtstag von Pierre André organisiert die Familie ein riesiges Fest. Die Party steigt am 14. März. All die Freunde, Verwandte, Bekannte und Künstler füllen eine ganze Halle: Man hat fürs Fest den Turbensaal in Bellach SO gemietet, ganz in der Nähe von Grenchen. «Die liessen sich das Fest viel kosten», sagt Manuela Walter von den Turbensaal-Betreibern. «Das Essen war sehr gut, der Wein ebenso.»
Ein rauschendes Fest für Pierre, den Arbeiter in einer Grenchner Uhrenfabrik – im Nebenjob Hauswart –, mit einer Gattin, die als Hausfrau nebenbei Gesundheitsprodukte verkauft, und einer geistig behinderten Tochter. Eine Familie, die trotz bescheidenem Einkommen das Geld mit beiden Händen ausgeben kann. Und auf der Bühne des Turbensaals am 14. März ein regelrechtes Schlagerfestival veranstaltet.
Der Rapperswiler Schlagerstern Nico Sanders (singt «grüseli gern»), der «Comedy-Zauberer» Ricky, das österreichisch-schweizerische Volksmusikpaar Benno und Corinne Bogner, die Walliser Sängerin Vanessa Grand treten auf. Eine ganze Guggenmusik spielt – und alle nehmen dann am Festessen teil. Aus Deutschland reist Conny Singer an. Und als Höhepunkt des Abend steht Sarah-Jane auf der Bühne, einer der grossen Stars der Schweizer Szene.
Viele der Künstler kennen die Familie persönlich. «Mich haben sie schon ein ganzes Jahr vor dem Geburtstag angefragt», sagt etwa Conny Singer. «Natürlich habe ich mich auch gefragt, wie sie das alles bezahlen können. Zumal sie die Gage einfach akzeptiert haben – normalerweise handelt man die vorher noch etwas runter.» Am Ende des Abends seien alle ordentlich bezahlt worden. In bar.
Auch Haupt-Act Sarah-Jane kommt das Riesenfest komisch vor. «Wir haben uns sehr gewundert», sagt Käthy Riek, ihre Managerin und Mutter. «Wir haben uns ein bisschen umgehört. Man sagte uns: ‹Die machen halt so etwas Ähnliches wie Rudi. Der von Vreni und Rudi.›» Er soll sich im Schenkkreis-Milieu bewegt haben (Box rechts).
Für den Schenkkreis der Familie Dubey wirbt denn auch mindestens ein Schlagersänger: Benno Bogner. Von einem Fan ist bekannt, dass Bogner ihn angesprochen hat. Er gibt ihm Unterlagen ab und verweist dann auf Margrit Dubey.
Aber die meisten Künstler wollen vom finanziellen Hintergrund der Familie nichts gewusst haben. «Ich habe sie gekannt, wir trafen uns ein- oder zweimal im Jahr», sagt Vanessa Grand. «Aber wir sprachen immer nur über Musik. Um Geld ging es nie.»
Jahre lang galten Vreni und Rudi als Traumpaar der Volksmusik. Ihr Markenzeichen: der Bernhardiner.
Am 27. April 2005 hat sich Rudi in seinem Auto die Pulsadern aufgeschnitten. Sein Selbstmord führte in der Volksmusikszene zu wilden Spekulationen. Es hiess, Rudi sei an Schenkkreisen gesichtet worden. Die geheimen Veranstaltungen hätten meist in einer Waldhütte stattgefunden.
Witwe Vreni sagte später im BLICK: «Rudi hat sich um alles Finanzielle gekümmert. Ich habe mir nie Sorgen gemacht.» Sie sagte aber auch: «Von einem Schenkkreis habe ich nie irgendwas erfahren.»
Jahre lang galten Vreni und Rudi als Traumpaar der Volksmusik. Ihr Markenzeichen: der Bernhardiner.
Am 27. April 2005 hat sich Rudi in seinem Auto die Pulsadern aufgeschnitten. Sein Selbstmord führte in der Volksmusikszene zu wilden Spekulationen. Es hiess, Rudi sei an Schenkkreisen gesichtet worden. Die geheimen Veranstaltungen hätten meist in einer Waldhütte stattgefunden.
Witwe Vreni sagte später im BLICK: «Rudi hat sich um alles Finanzielle gekümmert. Ich habe mir nie Sorgen gemacht.» Sie sagte aber auch: «Von einem Schenkkreis habe ich nie irgendwas erfahren.»