Disco-Betreiber gesucht
Nause legt das Nachtleben neu auf

Die Stadt Bern plant einen Jugendclub an der Nägeligasse, hat aber keinen Betreiber. Wird die Verwaltung jetzt selbst aktiv?
Publiziert: 03.12.2014 um 13:23 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:37 Uhr
Von Thomas Rickenbach

Es ist ruhiger geworden ums Berner Nachtleben. Nicht in Dezibel gemessen, sondern in Schlagzeilen. Vor einem Jahr beschloss der Gemeinderat das «Konzept Nachtleben» – nachdem viele Clubs schliessen mussten und mit zweimal «Tanz dich frei» gegen Auflagen protestiert worden war.

Heute zog Sicherheitsdirektor Reto Nause Zwischenbilanz, er tat es im Club Bonsoir. «Das Konzept ist auf Kurs», sagt Nause. Marc Heeb, der Leiter der Orts- und Gewerbepolizei, ergänzt: «Als ich das Konzept geschrieben habe, war es Papier. Jetzt wird es lebendig.» Heeb erwähnt als Beispiel das Pilotprojekt mit mobilen Toiletten während der Fussball-WM an der Aarbergergasse. Das Angebot sei erfolgreich gewesen, meint er und lacht: «Mehrere hundert Liter Urin gingen dorthin, wo sie hingehören. Und nicht an die Hausfassaden.»

Noch kein Ergebnis an der Nägeligasse

Eines der Filetstücke im Nachtleben-Konzept ist der geplante Jugendclub an der Nägeligasse 2, in der ehemaligen Sänitäts-Garage. Ein Entscheid, wie er betrieben werden soll, ist noch nicht gefallen. «Die Miete ist nicht ganz ohne», begründet Nause. Bekannt ist, dass die Räumlichkeiten im Lauf des Jahres mehreren Interessenten gezeigt worden. Offenkundig ohne Ergebnis.

Diverse Optionen stehen zur Debatte: Eventuell wird der Raum zur Übernahme ausgeschrieben. In der Variante 1 gibt es für den Betreiber keine Auflagen, in der Variante 2 schon. Oder die Stadt übernimmt und bietet den Raum den Jugendlichen zur Nutzung an. Wird das Team von Reto Nause zur Disco-Crew? Übernimmt eine der städtischen Jugendorganisationen das Projekt? Ein Entscheid soll Anfang 2015 fallen.

Ebenfalls eine Extrarunde gibt es bei den Spontanbewilligungen für Partys auf öffentlichem Grund. Nur zwei solcher Events konnten 2014 durchgeführt werden. Das Pilotprojekt läuft ein Jahr weiter, «denn das ist zu wenig für Erkenntnisse», so Heeb. «Wahrscheinlich ist uns hier der schlechte Sommer in die Quere gekommen.»

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?