Im US-Bundestaat Montana gibt es seit 2005 einen Alex Lowe Peak. Der 3057 Meter hohe Berg, der ursprünglich lieblos «Peak 10’031» (Höhe in Fuss) genannt wurde, erhielt seinen Namen im Gedenken an einen bekannten amerikanischen Bergsteiger, der 1999 im Himalaya von einer Lawine verschüttet wurde. Es war Ueli Steck, der Lowes Leiche 2016 fand!
Wenn schon, dann am Eiger
In Grindelwald nahmen gestern nach der Anfrage von BLICK spontan die Präsidenten von Gemeinde, Tourismus und Bergführerverein Kontakt miteinander auf. Gemeindepräsident Christian Anderegg: «Wir wollen die Idee aufnehmen und umsetzen. Ueli Steck hat diese Ehre mehr als verdient.»
Für Anderegg ist klar, dass es ein Teil des Eigers sein müsste, der nach Steck benannt würde. Denn: «Der Eiger war sein Lieblingsberg, hier stellte er viele Rekorde auf.»
Bereits hielt Johann Kaufmann, Geschäftsleiter von Grindelwaldsports, Ausschau. Er schlägt vor, das markanteste der Hireli – so nennen die Einheimischen die Hörnli – «Ueli-Steck-Hireli» zu taufen. Hier ging Stecks letzte Eiger-Rekordtour von 2016 durch, als er den Grat entlang über Eiger, Mönch und Jungfrau kletterte. An den Hireli befindet sich die schwierigste Kletterstelle der Tour. Sie liegen auf der Ostseite des Eigers zwischen der Ostegg- und der Mittellegihütte.
Anderegg könnte sich vorstellen, auf dem mit 2866 Metern höchsten Hireli eine Gedenktafel zu montieren. Bereits am Dienstag will er das Thema an die Gemeinderatssitzung bringen. Anderegg zu BLICK: «Wir bleiben dran!»
Letzte Bergtaufe 2014
Auch Samuel Zurbuchen, Gemeindepräsident von Stecks Wohngemeinde Ringgenberg BE, meint zum Vorschlag: «Das ist eine gute Idee! Ich werde sie dem Gemeinderat unterbreiten.» An der letzten Sitzung am Montag habe der Gemeinderat darüber nachgedacht, wie man Steck ehren könnte. Er wolle aber nichts überstürzen und abwarten, bis die Trauerfeierlichkeiten abgeschlossen seien. Dann aber soll das Thema – unter Einbezug der Angehörigen – angepackt werden.
Der neue Name müsste vom Kanton abgesegnet und dem Bundesamt für Landestopografie zur abschliessenden Prüfung vorgelegt werden. Die letzte Namensänderung eines Berges erfolgte 2014. Auf Wunsch des damaligen Bundespräsidenten Didier Burkhalter wurde die Ostspitze neben der Dufourspitze in Dunant-Spitze umgetauft – zu Ehren der Rotkreuz-Gründers Henry Dunant (1828–1910).
Angehörige an Abschiedsfeier
Möglich ist zudem, dass Ueli Steck auch in Nepal zu einem eigenen Berg kommt. Die Entscheidung für eine Namensänderung liegt bei der Nepal Mountaineering Association sowie bei der Regierung. Aber in Nepal gilt wie in der Schweiz: Jemand muss zuerst die Initiative ergreifen.
Stecks Angehörige befinden sich zurzeit in Nepal, um sich am Donnerstag von ihrem Ueli zu verabschieden. Zum Vorschlag, dem Bergsteiger einen Gipfel zu widmen, sagte Stecks Pressesprecher Andreas Bantel nur: «Kein Kommentar.»
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